Alstom verspekuliert sich erneut beim Konsultationsverfahren
Alstom kann die Konsultationsverhandlungen auf europäischer und schweizerischer Ebene doch erst später abschliessen – Entlassungen erfolgen somit frühestens im Mai.
Alstom Power hatte letzte Woche das Konsultationsverfahren einseitig für beendet erklärt und beabsichtigte, den bevorstehenden Abbau von 445 Stellen im nächsten Monat einzuleiten. Das Vorgehen ist nicht korrekt, wie sich jetzt herausgestellt hat. Der Europäische Betriebsrat hat nämlich mit dem Konzern vereinbart, das Verfahren auf europäischer Ebene wieder aufzunehmen.
Die Schweizer Personalvertretung hat erreicht, dass die geplanten Massnahmen hierzulande vorderhand auf Eis gelegt werden. Bis Ende April wird es noch zu keinen Entlassungen kommen. Zudem bestehen gute Aussichten, den Sozialplan nochmals zu verbessern.
Die Angestellten Schweiz monieren, dass Alstom beim Konsultationsverfahren zum wiederholten Mal ins Fettnäpfchen tritt. Dies zum Leidwesen der Angestellten, die seit Anfang Oktober 2010 Achterbahn fahren müssen.
„Der Fall Alstom zeigt exemplarisch, dass in Sachen Mitwirkung der Angestellten in der Schweizer Gesetzgebung dringender Handlungsbedarf besteht“, sagt Stefan Studer, Geschäftsführer der Angestellten Schweiz. „Geht man dies nicht endlich an, nimmt man in Kauf, dass durch juristische Auseinandersetzungen letztlich die Gesundheit der Mitarbeitenden aufs Spiel gesetzt wird. Zudem gefährdet man die Existenz der Unternehmen, weil mit jedem freiwilligen Abgang von qualifizierten Arbeitskräften ein gefährlicher „brain drain“ stattfindet.“
Für Rückfragen:
Stefan Studer, Geschäftsführer Angestellte Schweiz, 044 360 11 11,
Natel 079 621 08 19
Hansjörg Schmid, Kommunikation Angestellte Schweiz, 044 360 11 21,
Natel 076 443 40 40