Angestellte Schweiz fordern 1,5 Prozent mehr Lohn
Die Wirtschaft nimmt deutlich an Fahrt auf. "Deshalb fordern die Angestellten Schweiz mindestens1,5 Prozent mehr Lohn mit Akzent auf tiefere und mittlere Löhne – beziehungsweise 2 Prozent mehr Lohn in der Pharmaindustrie", sagte Stefan Studer, Geschäftsführer der Angestellten Schweiz, an der heutigen Medienkonferenz in Zürich.
Die Schweizer Wirtschaft hat sich – allen Krisensymptomen zum Trotz – im vergangenen Jahr einigermassen gut behauptet. Vor allem dank der Binnenkonjunktur. Die stark exportorientierten Branchen MEM und Chemie/Pharma litten jedoch noch immer unter dem starken Franken und der sich abkühlenden weltweiten Konjunktur beziehungsweise der Rezession in einigen EU-Ländern. Sehr gut lief es dagegen der Pharmaindustrie und der Uhrenbranche.
Industrie wächst wieder
Die MEM-Branche nimmt nach einem schlechten 2012 aktuell Fahrt auf. Für 2014 erwartet BAKBASEL hier ein solides Wachstum von 2% - ein halbes Prozent mehr als das Wachstum der Gesamtwirtschaft. Mittelfristig soll die MEM-Branche wieder das Vorkrisenniveau erreichen. Sorgenkind bleibt aber die Subbranche Metallbau.
Die Branche Chemie/Pharma zeigt im laufenden Jahr Anzeichen einer Erholung gegenüber den eher schlechten Vorjahren. Sie wird gemäss BAKBASEL dieses Jahr um 2,9% wachsen und 2014 in ähnlichem Rahmen. Allerdings steht die Subbranche Pharma wesentlich besser da als die Subbranche Chemie. "Deshalb fordern wir für die Pharmaindustrie eine Lohnerhöhung von mindestens 2 Prozent", sagte Studer weiter.
Neue Präsidentin mit Ansage
Erstmals präsentierte sich heute in Zürich die neu gewählte Präsidentin der Angestellten Schweiz, Silvia Schaller, den Medien. Das Hauptaugenmerk der Angestellten Schweiz gelte nach wie vor dem Mittelstand. "Wir wissen, dass der Mittelstand eine sehr heterogene Gesellschaftsschicht ist. Die Angestellten Schweiz werden aber alles tun, die Interessen des Mittelstandes auf einen Nenner zu bringen. Und den drückendsten Sorgen dieser tragenden Gesellschaftsschicht Ausdruck zu verleihen", sagte Schaller.
Als konkretes Beispiel nannte sie, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. "Die Angestellten Schweiz setzen sich für gesellschaftliche Rahmenbedingungen ein, welche beiden Elternteilen ermöglichen, nach der Geburt eines Kindes, möglichst schnell wieder den Weg zurück in den Arbeitsmarkt zu finden."
Besondere Probleme für den Mittelstand ortet Schaller bei den Gesundheitskosten. "Die Kosten für die Krankenkassenprämien sind riesige Belastungen für den Mittelstand – das Gesundheitswesen eine Baustelle. Da braucht es Reformen."
Schaller beendete ihr Referat mit einer Ansage: "Ich werde mich dafür einsetzen, dass die Angestellten Schweiz künftig stärker an aktuellen politischen Debatten teilnehmen werden. Unser Ziel ist es präsenter zu werden."
Lage und Prognose Chemie/Pharma
Referat von Silvia Schaller, Präsidentin der Angestellten Schweiz
Referat von Stefan Studer, Geschäftsführer der Angestellten Schweiz
Für Rückfragen:
Stefan Studer, Geschäftsführer Angestellte Schweiz, Handy 079 621 08 19
Silvia Schaller, Präsidentin Angestellte Schweiz, Handy 079 473 18 98
Reto Liniger, Kommunikation Angestellte Schweiz, Handy 079 467 22 77