„Die Karriere der Frauen wird nicht durch Kinder gehemmt, sondern durch Vorurteile!“
An der ersten Frauentagung der Angestellten Schweiz in Zürich zeigte Michèle Binswanger auf, was sich ändern müsste, um Berufsleben und Mutterschaft besser unter einen Hut zu bringen.
Frauen müssten heute langfristig denken, was ihre beruflichen Ambitionen und ihre Lebensplanung angehe, rät die Autorin des Buches „Macho-Mamas“. Irgendwann seien die Kinder grösser, gingen in die Schule und die meisten Mütter möchten dann wieder arbeiten. Wichtig sei, so Binswanger, dass „Frau“ von Anfang an einen Fuss im Berufsleben behalte. Hier sind die Arbeitgeber, aber auch die Politik, aufgerufen, den Frauen einen entsprechenden Gestaltungsspielraum zu bieten; sei es durch mehr Teilzeitstellen, kürzere Präsenszeiten oder aber auch mit Hilfe einer Frauenquote.
Vielen der zahlreich erschienenen Teilnehmerinnen der Frauentagung fehlt es auch an Ganztagsschulen in der Schweiz, die eine Vereinbarkeit von Beruf und Familie enorm erleichtern würden.
Die Karriere der Frau wird nach Ansicht von Binswanger nicht von einem Kind gehemmt, vielmehr sind es die Vorurteile, dass sich Kind und Karriere nicht vereinbaren lassen. „Der Begriff Karrieremütter ist in unserer Gesellschaft leider nach wie vor negativ konnotiert“, findet die Autorin. Die meisten Frauen mit Kindern trauen sich deswegen auch gar keine Karriere mehr zu.
Michèle Binswanger fordert, das traditionelle Rollenklischee endlich abzulegen. Warum sollten nicht auch Männer Vaterschaftsurlaub nehmen oder ihr Arbeitspensum zurückschrauben? „Den Unternehmen muss endlich bewusst werden, dass Familie nicht allein Frauensache ist“, resümiert Michèle Binswanger und spricht damit vielen Frauen aus dem Herzen.
Für Rückfragen:
Ariane Modaressi, Kommunikation Angestellte Schweiz, Natel 079 633 97 25