Endet die Ära der zentralen Dienste?
ABB plant, bei den zentralen Diensten eine Milliarde einzusparen und wird voraussichtlich in der Konzernzentrale in Zürich Arbeitsplätze streichen. Chocolat Frey baut 50 Stellen ab, u.a. im Marketing und in Support-Funktionen. Branchenunabhängig werden hochwertige Dienstleistungsjobs abgebaut, bzw. verlagert.
Diese Entwicklung ist höchst beunruhigend! Denn schon lange werden Tätigkeiten wie Produktion und sogar HR-Aufgaben aus der Schweiz ins Ausland verlagert. Wenn nun zunehmend Schlüsselstellen in der Verwaltung (wie IT oder Buchhaltung) und im Marketing wegfallen und der Franken weiterhin stark bleibt, dann fragt sich: Was verbleibt noch in der Schweiz? Für die Angestellten brechen schlechtere Zeiten an.
Die Angestellten Schweiz fordern, dass gerade beim Knowledge-Process-Outsourcing die Angestellten nicht vor vollendete Tatsachen gestellt werden, so wie bei Choclat Frey geschehen. Vielmehr müssen sie frühzeitig in den Prozess eingebunden werden, damit vorhandene Gestaltungsräume genutzt werden können. Die gestrige Ankündigung von ABB lässt diese Möglichkeit offen. Aus ihrer Erfahrung wissen die Angestellten Schweiz, dass eine fehlende Einbindung der Mitarbeitenden das Betriebsklima und dadurch den Betriebserfolg nachhaltig schädigen kann.
Die oben geschilderte Entwicklung muss nicht notwendigerweise zum Abbau von Arbeitsplätzen führen. Jedoch ändern sich die Anforderungen an die Arbeitnehmenden. Die Angestellten Schweiz appellieren an die Industriemanager, sich auf eine grosse Stärke unseres Landes zu besinnen: Die Wandlungsfähigkeit unserer Arbeitnehmenden. Schwächen wir unsere Wirtschaft nicht mit kurzsichtigen Massnahmen und gefährden wir nicht fahrlässig Arbeitsplätze!
Für Rückfragen:
Christof Burkard, stv. Geschäftsführer Angestellte Schweiz, 044 360 11 59,
079 768 58 98
Hansjörg Schmid, Kommunikation Angestellte Schweiz, Tel. 044 360 11 21,
076 443 40 40