Lonza Visp: Arbeitnehmer müssen in den sauren Apfel beissen
Lonza ordnet den Angestellten Mehrarbeit an. Die Angestellten Schweiz kritisieren die Vorgehensweise.
43 statt 41 Stunden arbeiten müssen die Angestellten der Lonza in Visp ab morgen – und zwar für die nächsten 18 Monate. Begründet wird diese massive Erhöhung der Arbeitszeit – bei gleichem Lohn – mit dem starken Franken, scharfem Wettbewerb und steigenden Rohmaterial- und Energiekosten.
Die Angestellten Schweiz anerkennen, dass die rekordschwachen Währungen Euro und Dollar ein Problem für die Schweizer Exportindustrie sind. Allerdings gehören Währungsrisiken zum Alltag von exportierenden Firmen wie der Lonza. Zudem können Vorleistungen aus der Euro- und der Dollarzone derzeit massiv günstiger eingekauft werden. Bedenklich ist die Tatsache, dass diese Massnahmen des Lonza-Managements in Visp nicht vorgängig mit den Sozialpartnern besprochen wurden, sondern von oben herab verordnet wurden. Diese Vorgehensweise tritt die Sozialpartnerschaft mit Füssen.
Selbst wenn eine temporäre Erhöhung der Wochenarbeitszeit im Hinblick auf die bei Lonza ebenfalls diskutierten Alternativen – Stellenabbau oder Lohnkürzungen – noch das kleinste Übel darstellen, erwarten die Angestellten Schweiz vom Lonza-Management mindestens die folgenden Gegenleistungen:
- Die Sozialpartner sind im weiteren Prozess vollumfänglich einzubeziehen.
- Sobald sich die wirtschaftliche Situation verbessert, ist die Weiterführung der ergriffenen Massnahme mit den Sozialpartnern zu prüfen.
- Während der angekündigten 18 Monate mit Mehrarbeit darf es zu keinem Stellenabbau kommen.
Für Rückfragen:
Michael Lutz, Regionalsekretär Chemie/Pharma Angestellte Schweiz,
Telefon 061 260 20 12, 079 798 68 41
Hansjörg Schmid, Kommunikation Angestellte Schweiz
Telefon 044 360 11 21, 076 443 40 40