Stellenabbau der Salvis AG in Aarburg
Die Gastro-Ausstatterin Salvis AG in Aarburg – die ehemalige Franke Verpflegungstechnik AG – will innerhalb der nächsten neun Monate fast die Hälfte der Arbeitsplätze abbauen. .
Insgesamt sollen 43 von 94 Beschäftigten ihre Stelle verlieren. Die Produktion wird innerhalb der Gustatus-Gruppe von Aarburg ins deutsche Bad Mergentheim (Baden-Württemberg) verlagert. Die Bereiche Produktemanagement, Marketing, Verkauf und Vertrieb sollen in der Schweiz bleiben
Für die Gewerkschaft Unia, die Angestellten Schweiz und die Gewerkschaft Syna ist der Arbeitplatzabbau in Aarburg und die Produktionsverlagerung unverständlich. Sie kritisieren das Vorgehen scharf.
- Die Salvis AG erzielt einen überdurchschnittlich hohen Umsatz pro MitarbeiterIn, was eine rentable Produktion erlaubt.
- Die Beschäftigten der Salvis AG haben seit dem 1. Juli 2005 mit verlängerter unbezahlter Arbeitszeit dazu beigetragen, die wirtschaftliche Situation des Unternehmens zu verbessern (Anwendung des so genannten «Krisenartikels» im GAV Maschinenindustrie). Dieses Engagement der Beschäftigten wurde bis jetzt weder honoriert noch beim Entscheid berücksichtigt. Die positiven Auswirkungen dieser Massnahmen werden gar nicht erst abgewartet.
- Mit einer Verlagerung der Produktion und der Arbeitsplätze werden die grundlegenden Probleme innerhalb der Gustatus-Gruppe nicht gelöst, sondern nur vertuscht. Es wird versucht, die Sanierung der Gruppe alleine auf dem Buckel der Beschäftigten auszutragen: Die Angestellten in der Schweiz verlieren ihren Job und in Deutschland wird die Arbeitszeit in Bad Mergentheim massiv hochgeschraubt.
Die ArbeitnehmerInnenorganisationen verlangen deshalb von der Konzernleitung und den Gesellschaftern der Gustatus-Gruppe, den Entscheid grundlegend zu überprüfen. Unia, Angestellte Schweiz und Syna fordern von den Verantwortlichen eine nochmalige umfassende Analyse der Situation und volle Transparenz über die Kosten und die Verteilung der finanziellen Lasten innerhalb der Gruppe. Zudem muss ernsthaft evaluiert werden, ob durch einen Verkauf oder eine Verselbstständigung einzelner Produktionsbereiche die Arbeitsplätze in der Schweiz erhalten und das Werk erfolgreich weitergeführt werden kann.
Sollte das Unternehmen trotzdem am Stellenabbau in Aarburg festhalten, fordern Unia, Angestellte Schweiz und Syna zusammen mit der Angestelltenvertretung die Umsetzung folgender Punkte:
- Sämtliche Alternativen zu Entlassungen müssen ausgeschöpft werden. Die betroffenen Mitarbeitenden sind mit gezielten Umschulungs- und Weiterbildungsmassnahmen für die Übernahme von neuen Aufgaben innerhalb und ausserhalb des Unternehmens vorzubereiten.
- Die Entlassenen müssen bei der Stellensuche durch das Unternehmen aktiv unterstützt werden.
- Im Rahmen eines Sozialplans müssen genügend Mittel für frühzeitige Pensionierungen und weitere soziale Begleitmassnahmen zur Verfügung gestellt werden.
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Michael Lutz, Mobile 079 798 68 38