Weidmann: Energiewende verschlafen – 150 Stellen weg
Bereits im April dieses Jahres kündigte Weidmann im Bereich der Herstellung von Trafo-Isolationsmaterial den Abbau von 50 Stellen an. Die Angestellten Schweiz kritisierten damals, dass Weidmann es verpasst habe, ihre Produkte im Hinblick auf die Marktveränderungen weiter zu entwickeln, respektive ein neues Standbein aufzubauen.
Auf Grund der Gewinnung von Strom aus alternativen Quellen sinkt nämlich die Nachfrage nach herkömmlichen Transformatoren, neue Technologie ist gefragt. Gerade diese hat Weidmann nicht im Angebot. Die Angestellten Schweiz forderten das Weidmann-Management auch auf, bei den Weidmann-Angestellten Ideen abzuholen, um Produkte für den heutigen Markt zu entwickeln. Es passierte nichts und nun kommt, was kommen musste: Weidmann muss bereits wieder den Rotstift ansetzen. Das Unternehmen will über die nächsten drei Jahre weitere 150 Stellen streichen, betroffen ist vor allem Rapperswil*.
Erstaunt sind die Angestellten Schweiz, dass Weidmann die Auslagerung eines Teils der Stellen ausgerechnet in die politisch unstabile Ukraine prüft. Das zeugt nicht eben von vorausschauendem strategischen Denken des Managements...
Die Angestellten Schweiz fordern das Management von Weidmann auf, die in der jetzt angelaufenen Konsultationsphase zu erarbeitenden Massnahmen ernsthaft zu prüfen, damit Entlassungen möglichst vermieden werden können. Dies kann zum Beispiel durch interne Versetzungen mit allenfalls notwendigen Umschulungen erreicht werden. Wer trotzdem entlassen wird, soll bei der Stellensuche aktiv unterstützt werden. Der bereits existierende Sozialplan des Unternehmens ist für einen Stellenabbau in dieser grossen Dimension in zentralen Punkten stark verbesserungswürdig.
Nun gilt es aber auch, die verbleibenden Arbeitsplätze zu schützen und für die Zukunft neue aufzubauen. Die Angestellten Schweiz empfehlen weiterhin, bei den Angestellten gute Ideen abzuholen.
* In der Medienmitteilung vom 19. November wurde fälschlicherweise der Eindruck erweckt, in Ennenda sei ebenfalls ein Abbau vorgesehen.
Für Rückfragen:
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Hansjörg Schmid, Kommunikation Angestellte Schweiz, Tel. 044 360 11 21,
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