Deine Mitgliedschaft macht den Unterschied

Während die Schweizer Industrie derzeit vor einigen Herausforderungen steht, laufen bei uns viele Initiativen für die Beschäftigten. Wir geben dir hier einen Überblick über unser aktuelles Engagement.

Laut den neuesten Mitteilungen von Swissmen ist der Umsatz der Schweizer Tech-Industrie (Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie) im Vergleich zu 2023 um 4,2% gesunken, was vor allem auf die schwache Konjunktur in der Europäischen Union zurückzuführen ist. Die Unternehmen leiden darunter ebenso wie unter den steigenden Energiepreisen. Zwischen Kurzarbeit und Stellenstreichungen gibt es überall Anzeichen für eine Abschwächung.

In diesen turbulenten Zeiten spielen die Arbeitnehmerverbände eine wichtige Rolle. Der MEM-Gesamtarbeitsvertrag, den wir aushandeln und umsetzen, verbessert den Arbeitsalltag von 100'000 Arbeitnehmer*innen in rund 530 Unternehmen. Und im Falle von Umstrukturierungen sind zusätzliche Massnahmen erforderlich. Unsere Aufgabe ist es dann, die negativen Folgen dieser schwierigen Entscheidungen zu begrenzen. In den betroffenen Unternehmen kann durch eine kollaborative Arbeit mit den Personalkommissionen, den bestehenden Angestellten und anderen Sozialpartnern ein echter Unterschied gemacht werden, vor allem wenn die erwartete politische Unterstützung eintritt.

Das Beispiel von Stahl Gerlafingen

Das Solothurner Stahlwerk hatte im Oktober letzten Jahres 120 weitere Entlassungen angekündigt. Nach zwei Demonstrationen und einer Petition sprachen sich die Parlamentarier für Motionen zum Schutz der Stahlindustrie in unserem Land aus. Das Ergebnis: Wie von uns gefordert, haben sich die Verantwortlichen nun für Kurzarbeit entschieden, um weitere politische Schritte abzuwarten.

Dies ist sehr erfreulich. Sie die Entscheidungen nicht nur 120 Mitarbeitenden und ihren Familien den schmerzhaften Schritt der Entlassung erspart, sondern auch einen weiteren Schritt hin zu einer nachhaltigeren öffentlichen Beschaffung darstellt.

«Wir sind nicht nur ein Land der Banken.Die innovative und moderne Industrie spielt eine Schlüsselrolle in unserem Wirtschaftssystem. In vielen Fällen bietet sie konkrete Lösungen für die ökologischen Herausforderungen hier und auf der ganzen Welt. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, sie zu unterstützen.»

Pierre Derivaz Anwalt bei Angestellte Schweiz.

Massenentlassungen: Wie geht es weiter?

Dies ist das Ergebnis der Beharrlichkeit unserer Jurist*innen, die vor Ort verhandeln, debattieren und Lösungen vorschlagen. Sie weisen auf die Möglichkeiten einer internen Versetzung hin und unterstützen die Betroffenen bei ihren Schritten.

In diesen Fällen ist besondere Aufmerksamkeit gegenüber älteren Mitarbeitenden erforderlich. Frühpensionierungsmöglichkeiten, umfassende Beratung bei der Finanzplanung: Diese Schritte sind wichtig, um gelassener in die Zukunft zu blicken. In Unternehmen, die dem MEM-GAV unterliegen, haben über 55-Jährige zudem vor jeder Kündigung ein obligatorisches Gespräch mit der Geschäftsleitung oder den Vorgesetzten, auch um Möglichkeiten der Weiterbeschäftigung zu erkunden.

Und wenn eine Entlassung nicht vermieden werden kann, ist Resignation nicht angebracht: Ein angepasster Sozialplan ermöglicht es oft, den Kopf über Wasser zu halten, bis eine neue Stelle gefunden ist. Beispiel aus dem Kanton Neuenburg: Durch unsere Intervention wurde der bereits bestehende Sozialplan in einem Unternehmen, das seine Türen schloss, erheblich verbessert. Die Altersbezüge wurden verdoppelt, die Dienstaltersbezüge verdreifacht und die Kinderzulagen vervierfacht. Der Personalausschuss hatte ausserdem einen viermonatigen Kündigungsschutz festgelegt, der aufrechterhalten werden konnte. In einem anderen Zürcher Unternehmen wurde die ursprünglich festgelegte Abgangsentschädigung mehr als verdoppelt: Mehrere hundert Betroffene profitieren nun davon.

Auf kollektiver und individueller Ebene handeln

Diese Erfolge sind das Ergebnis von starkem Engagement und Teamarbeit, sowohl intern als auch mit unseren Partnern. So setzt sich Angestellte Schweiz auch für das Wohlbefinden und die Karriereentwicklung von individuellen Fachkräften ein. Mit unserer App „Etwas Tun!“ machen wir dich darauf aufmerksam, wie wichtig es ist, auf deine psychische Gesundheit am Arbeitsplatz zu achten. Und unser Weiterbildungskatalog hilft dir, auf dem Arbeitsmarkt konkurrenzfähig zu bleiben. Um auf konkrete gesellschaftliche Bedürfnisse einzugehen, planen wir für das Jahr 2025 weitere Kurse über den Umgang mit künstlicher Intelligenz oder die Organisation der beruflichen Vorsorge. Kostenlose Möglichkeiten gibt es für Mitglieder, die ihren Lebenslauf erweitern möchten oder sich in Finanzfragen absichern wollen.

Vielen Dank an dich!

Wir glauben fest daran, dass jede Herausforderung weiterbildet und jeder mit mehr Kreativität und Resilienz aus diesem Projekt herausgeht.

Das Team von Angestellte Schweiz arbeitet tagtäglich für diese Themen.  Und ohne deine Unterstützung wäre das alles nicht möglich. Dank deiner Mitgliedsbeiträge können kleine Siege erzielt werden. Und sie machen einen echten Unterschied für diejenigen, die plötzlich von Entscheidungen betroffen sind, die sie alleine nicht steuern können.

Autor*in

Laure Fasel

Laure Fasel

Mitglied werden und profitieren

Werde Mitglied von Angestellte Schweiz und schliesse dich unseren 12'000 Mitgliedern an.