Für was steht das «d» in Stelleninseraten?

Der Buchstabe «d» weist auf das dritte Geschlecht hin.

Immer öfter sieht man bei Stellen-Inseraten, dass neue Mitarbeitende so gesucht werden: (m/f/d). Das «d» steht hier für «divers» - für Menschen, die sich nicht einem der binären Geschlechter zuordnen, sondern sich als «non-binär» definieren und einem dritten Geschlecht zuordnen.

Das «d» im Stellen-Inserat ist ein Zeichen: Die Auswahl der Bewerber geschieht geschlechtsneutral.

Das dritte Geschlecht im Joballtag

Arbeitgeber*innen und Führungspersonen haben die Aufgabe und die Verantwortung, dafür zu sorgen, dass diverse Personen im Joballtag nicht diskriminiert werden. Das bedeutet zum Beispiel, dass es geschlechtsneutrale Toiletten oder Umkleidekabinen gibt. Und dass Lohn und Beförderungen aufgrund von Fähigkeiten, nicht von Geschlecht, erteilt werden.

Korrekte Anrede

Wer sich nun fragt, wie Menschen angesprochen werden sollen, die bei Geschlecht ein «d» ankreuzen: Dafür gibt es noch keine offizielle Regelung. Am besten fragt man die*den Betroffe*n selbst.

Die Situation in der Schweiz

In der Schweiz gilt das binäre Geschlechtermodell. Das bedeutet: Ab der Geburtsurkunde werden die Menschen entweder in die Geschlechter «Mann» oder «Frau» unterteilt. Während es beispielsweise in Deutschland schon möglich ist, ein drittes Geschlecht, kurz «d», in das Geburtenregister eintragen zu lassen, ist die Schweiz noch nicht so weit. Ende 2022 sah der Bundesrat die Voraussetzungen für eine Einführung des dritten Geschlechts als nicht erfüllt.

Offizielle Zahlen gibt es nicht, aber die Ethikkommission der Schweiz geht gemäss einem Bericht von 2020 von rund 5% Menschen mit non-binärer Geschlechtsidentität aus.

Autor*in

Manuela Donati

Manuela Donati

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