Kann ein Job Sinn stiften?

Zu verstehen, was deine Aufgabe im Unternehmen ist, ist entscheidend, um einen Sinn in deiner Arbeit zu finden. Gelingt es dir, die Bedeutung deiner Rolle in der Gesamtorganisation zu erkennen und deine Handlungsfelder zu identifizieren, ergeben selbst wiederkehrende Aufgaben in deinen Augen Sinn.

Sinn am Arbeitsplatz ist keine objektive Grösse: Es gibt kein Wunderrezept, das einen Job jederzeit sinnvoll macht.

Es gibt auch keine Berufe, die mehr Sinn machen als andere. "Sinn" ist kein Privileg von altruistischen (Verein, Gesundheitswesen, soziales Unternehmertum usw.) oder künstlerischen Berufen. Man kann durchaus Sinn in einem Job finden, der auf den ersten Blick "absurd" oder "nutzlos" erscheint.

Um seiner Arbeit Sinn zu geben, muss man sich selbst zuhören

Der "Sinn" kann so viele Formen annehmen, wie es Menschen gibt. Entscheidend ist, dass wir mit uns selbst im Einklang sind und herausfinden, was für uns wichtig ist. Daher ist es wichtig, vor allem in sich selbst zu gehen: Was brauche ich? Was habe ich erreicht? Was tue ich gerne? Was möchte ich erreichen?

Sei dir bewusst, dass diese Selbstanalyse alles andere als einfach ist und einige Zeit in Anspruch nehmen kann. Treffe dich mit Leuten, diskutiere, lass dich inspirieren, schreibe, sei proaktiv und wenn du es dir leisten kannst, scheue dich nicht, einen Karrierecoach zu engagieren.

Die Suche nach Sinn am Arbeitsplatz ist eine ständige Verpflichtung

Am Ende dieser Selbstreflexion sollst du nicht erwarten, ein für alle Mal herauszufinden, was deiner Arbeit Sinn verleiht. "Das Prinzip einer Suche ist, dass sie nie aufhört!", sagt Julie Coudry, Arbeitscoach und Co-Gründerin des Startups "Jobmaker". "Es ist eine Harmonie, die man findet, um immer besser in der Lage zu sein, die richtigen Fragen zu stellen und sich die richtigen Reflexe anzueignen. Nicht um die Wunderlösung zu finden, sondern um seine Fähigkeit zu suchen zu stärken".

Was heute für dich Sinn macht, macht in einem Jahr vielleicht keinen Sinn mehr. Die Frage, die du dir stellen solltest, ist: Hier und jetzt, was zählt?

Vielleicht stellst du fest, dass dir dein Job gut tut, du aber das Bedürfnis hast, ausserhalb der Arbeitszeit deiner Leidenschaft nachzugehen/mehr im Team zu arbeiten/dich weiterzubilden, um eine Fähigkeit zu erwerben, die dir bisher gefehlt hat. Vielleicht stellst du auch fest, dass du dich noch ein bisschen länger verbiegen kannst, damit Geld reinkommt, denn dein grösstes Ziel ist deine Weltreise in drei Jahren...

Das Wichtigste ist, dass du dir bewusst bist, dass nichts endgültig ist, dass alles anpassbar ist, dass du bezüglich dir selbst und bezüglich deines beruflichen Umfelds aufmerksam bleibst. Du musst proaktiv sein, denn niemand sonst kann das für dich tun.

Bevor du alles hinschmeisst: Sinnfindung ist eine Geisteshaltung

Es wird viel über den Switch-Trend gesprochen: alles hinschmeissen, sein Berufsleben neu erfinden. Das kann ein Weg sein, um Sinn zu finden, und es kann sogar sehr gute Wege eröffnen. Aber oft zeigt der Schritt, alles hinzuschmeissen, dass man seine Ziele schon zu lange verleugnet hat.

Wenn man sich selbst zuhört (Tipp 1) und in jeder Phase klar fokussiert (Tipp 2), stehen einem weitaus weniger brutale, aber ebenso wirksame Hebel zur Verfügung, um seiner Arbeit einen Sinn zu geben, z. B.

  • Der Geisteszustand
  • Das Vertrauen in sich selbst
  • Die Beziehungen zwischen den Kollegen
  • Die Kompetenzen

Autor*in

Anne-Valérie Geinoz

Anne-Valérie Geinoz

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