Mit einer weitgehend CO2-neutralen Stahlproduktion leistet Stahl Gerlafingen einen enorm wichtigen Beitrag zu einem ökologisch nachhaltigen Werkplatz Schweiz sowie zur Versorgungssicherheit. Dass das Unternehmen aktuell in einem starken wirtschaftlichen Gegenwind steht, ist unbestritten. Bereits bei der Ankündigung der potenziellen Teilschliessung vor einem Monat forderte Angestellte Schweiz ein sozialverträgliches Vorgehen und langfristige Perspektiven für die verbleibende Belegschaft.
Diese Forderung bleibt bisher unerfüllt. «Der bisherige Verlauf der Konsultation war ernüchternd», sagt Pierre Derivaz, Rechtskonsulent von Angestellte Schweiz. «Die Arbeitnehmerseite erhielt unvollständige, zum Teil widersprüchliche und verzögerte Informationen, unter anderem zur Anzahl betroffenen Mitarbeitenden sowie zu ihren Positionen im Unternehmen».
Dadurch sah sich die Arbeitnehmerseite gezwungen, eine Fristverlängerung um ein paar Tage zu beantragen. Darauf trat das Unternehmen nicht ein, sondern sprach heute, 30.4.24, die ersten Kündigungen aus. Des Weiteren teilte das Unternehmen seine Absicht mit, den seit bald 30 Jahren bestehenden Sozialplan nicht anwenden zu wollen.
Angestellte Schweiz fordert von Stahl Gerlafingen einen Kurswechsel. Die ausgesprochenen Kündigungen sollen annulliert und das Vorgehen gemäss Sozialplan angewendet werden.
Nur so kann das Unternehmen das Vertrauen von Belegschaft und weiteren Stakeholdern wieder gewinnen.
Kontakt
Pierre Derivaz, Rechtsanwalt, kollektives Arbeitsrecht & Sozialpartnerschaft
pierre.derivaz@angestellte.ch, +41 44 360 11 52
Karin Oberlin, Stv. Geschäftsführerin
karin.oberlin@angestellte.ch, +41 44 360 11 11