
Beschäftigungsprognose Q4 2025
Das geht aus der aktuellen Beschäftigungsprognose der Manpower Group hervor. Die Studie fokussiert auch auf globale Entwicklungen.
Im Vergleich zum Vorjahr ist die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen um 7% gesunken. Damit blicken Arbeitgeber deutlich weniger optimistisch auf Neueinstellungen als noch Ende 2024.
Gemäss Manpower verzeichnen in der Schweiz alle wichtigen Branchen einen deutlichen Rückgang der Einstellungsabsichten im Vergleich zum Vorjahr, mit einer Ausnahme: Energie und Versorgung (+56 %).
Der Bereich Gesundheitswesen und Biowissenschaften meldet den stärksten Rückgang von - 26 Prozentpunkten, was den steigenden Kostendruck und den Fachkräftemangel widerspiegelt.
Weitere Branchen:
- Industrie & Materialen, Konsumgüter & Dienstleistungen sowie Transport, Logistik und Automobilindustrie: -10 %.
- Informationstechnologie: -8 % – obwohl dieser Sektor nach wie vor zu den widerstandsfähigeren gehört, hat die Dynamik bei Einstellungen deutlich abgenommen.
Manpower schreibt: «Fast jeder dritte Arbeitgeber (32 %) setzt bei saisonalem oder sprunghaftem Bedarf auf Festangestellte, während 27 % Zeitarbeitskräfte und 15 % Berater einsetzen. Bei spezialisierten kurzfristigen Aufgaben machen Festangestellte 35 % der Belegschaft aus, wobei Zeitarbeitskräfte (25 %) und Berater (16 %) eine immer wichtigere Rolle spielen.»
Regional
Am stärksten ist der Rückgang bei Einstellungen in der Romandie zu verzeichnen (-32 % seit dem 4. Quartal 2024).
Das Tessin erholt sich dagegen. Für das kommende Quartal meldeten die Unternehmen hier einen Ausblick von 40 %, was einem Anstieg von +46 % gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht.
Wie kommt es dazu?
Die Umfrage wurde gemäss Manpower im Juli 2025 durchgeführt, also noch vor der Einführung des 39%-Zolls, dennoch herrschte zum Zeitpunkt der Befragung bereits spürbare Unsicherheit am Markt.
Viele Unternehmen reagieren auf die unsichere Lage, indem sie verstärkt auf temporäres Personal und Berater zurückgreifen, um flexibler auf Schwankungen reagieren zu können. Festanstellungen werden zurückhaltender besetzt.
Zudem spielen strategische Faktoren wie Automatisierung, der demografische Wandel und flexible Arbeitsmodelle eine immer wichtigere Rolle. Diese Entwicklungen beeinflussen nicht nur die Rekrutierung, sondern auch die langfristige Mitarbeiterbindung und sie gestalten den Schweizer Arbeitsmarkt zunehmend komplexer.
Globale Entwicklung
Für das vierte Quartal zeigen sich die stärksten Beschäftigungsausblicke in der Region Asien-Pazifik mit +30 %, gefolgt von Amerika mit +25 % und Europa & Nahost mit +18 %. Am höchsten ist die globale Nachfrage nach Personal in den Branchen Informationstechnologie sowie Finanzen & Immobilien.
Quellen:
ManpowerGroup Employment Outlook Survey Results
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