Kulturelle Vielfalt als Plus im Arbeitsalltag

Andreia, welche kulturellen Spannungsfelder siehst du im Berufsalltag?

Kulturelle Spannungen zeigen sich bei unterschiedlichen Dimensionen wie Zeitverständnis und Entscheidungsprozessen: Soll das Team demokratisch entscheiden oder gilt die Führungsperson als unantastbar? Sind Deadlines fix oder flexibel? Auch in der Art und Weise, wie Kritik geäussert wird, gibt es Unterschiede: Wird sie offen angesprochen oder lieber indirekt? Regeln versus Beziehungen – lernst du Kolleg*innen zuerst persönlich kennen oder klärst du formale Aspekte? Solche Unterschiede erfordern eine durchdachte Herangehensweise, insbesondere im interkulturellen Kontext.

Kannst du ein konkretes Beispiel nennen, wie interkulturelle Intelligenz einen Unterschied machen kann?

Kleine Missverständnisse führen häufig zu unnötigem Zeitverlust. So kann es beispielsweise vorkommen, dass eine Mitarbeitende aus China sehr vage formuliert, man solle etwas «nochmals überdenken». Eine deutsche oder schweizerische Fachperson würde hingegen das zugrundeliegende Problem in der Regel direkt ansprechen. In solchen Situationen hilft es, zwischen den Zeilen zu lesen und zu erkennen, dass eine eher indirekte Kommunikation oft kulturell und sozial geprägt ist. Dieses Verständnis kann wesentlich zum gegenseitigen Vertrauen und zur Zusammenarbeit beitragen.

Wie verbessert der Kurs die langfristige Zusammenarbeit in multikulturellen Teams?

Der Kurs reduziert Missverständnisse und fördert effiziente Zusammenarbeit. Teilnehmende vertiefen ihr kulturelles Wissen und erweitern ihre Kompetenzen, was sowohl persönlich als auch professionell bereichert.

Und nach dem Kurs können die Teilnehmenden die Inhalte in ihrem Arbeitsalltag umsetzen.

Genau. Die Teilnehmenden lernen, kulturelle Unterschiede zu erkennen und zu verstehen. Diese Erkenntnisse helfen, Missverständnisse abzubauen und eine klare Kommunikation zu fördern. Sie erfahren, wie Anliegen in der «kulturellen Sprache» des Gegenübers formuliert werden können, um effektiver zu interagieren.

Du bist seit bald 12 Jahren Dozentin für interkulturelle Kommunikation. Welche Qualifikationen und Erfahrungen bringst du mit?

Nebst der akademischen Qualifikation, die ich während meines Studiums und auch später zum Thema absolvierte, habe ich über 80 Länder besucht, unter anderem Syrien, Kolumbien, Iran bereist. In all meinen globalen Funktionen habe ich bis heute in und mit verschiedenen Ländern in 5 Sprachen gearbeitet, und selbst in 4 Ländern gelebt. Und das Wichtigste dabei: ich weiss bei weitem noch nicht alles über die vielen spannenden Kulturen unseres Planeten! 

Verpasse nicht die Gelegenheit, dich für unser Impulsreferat zum Thema «Erfolgreiche Zusammenarbeit - Kulturelle Vielfalt als Chance» anzumelden! Du wirst erkennen, wie kulturelle Spannungsfelder deine tägliche Arbeit beeinflussen und wie du diese Herausforderungen meistern kannst.