Das stresst in der Schweiz bei der Arbeit
Die guten News zuerst: Grundsätzlich sind Arbeitnehmende hierzulande ausserordentlich zufrieden mit ihrer Arbeitssituation (46%). Nur gerade 2.1% geben bei der Gesundheitsbefragung des Bundesamtes für Statistik (BFS) an, sehr unzufrieden zu sein.
Auch die Angst vor einem Arbeitsplatzverlust ist für gut die Hälfte (48%) kein Thema. Nur 3% befürchten tatsächlich einen Jobverlust.
Dauerthema Stress
Doch die Belastung bei der Arbeit hat zugenommen. Fast ein Viertel der Schweizer*innen (23%) fühlt sich bei der Arbeit dauernd gestresst, fast die Hälfte (46%) manchmal. Auffallend dabei: Stress betrifft mehr Frauen (21.1%) als Männer (24.9%).
Die Zahl der gestressten Arbeitnehmenden hat in den letzten 10 Jahren um 5% zugenommen.
Das sind die Belastungsfaktoren
Physische Risiken bei der Arbeit - Erwerbstätige, die mindestens einen Viertel der Zeit folgenden Bedingungen ausgesetzt sind:
- 62% Stets gleiche Hand- oder Armbewegungen
- 47% Schmerzhafte oder ermüdende Körperhaltung
- 34% Stehen
- 30% Tragen oder Bewegen schwerer Lasten
- 27% Hohe Temperaturen, so dass man schwitzt, auch wenn man nicht arbeitet
- 25% Starker Lärm, so dass man sich nur mit lauter Stimme mit anderen unterhalten kann
- 22% Niedrige Temperaturen am Arbeitsplatz drinnen oder draussen
- 19% Vibrationen von Werkzeugen, Maschinen
- 18% Schädliche oder giftige Produkte (oder Substanzen)
- 12% Tragen oder Bewegen von Personen
Psychosoziale Risiken bei der Arbeit (fehlende Möglichkeiten):
- 49% Verpflichtet sein, an zu viele Dinge gleichzeitig zu denken
- 35% Sich beeilen müssen, um Arbeit erledigen zu können
- 23% Erleben von Stress bei der Arbeit
- 21% Aufgaben, die den persönlichen Werten widersprechen
- 20% Möglichkeit, Pause wie gewünscht zu machen
- 18% Arbeit erfordert das Verbergen der Gefühle
- 11% Angemessene Würdigung der Arbeit
- 9% Widersprüchliche Anordnungen oder Angaben
- 8% Unterstützung durch Vorgesetzte
- 7% Möglichkeit, bei der Arbeit Neues zu lernen
Die Schweizerische Gesundheitsbefragung
Das Bundesamt für Statistik (BFS) befragt seit 1992 die Bevölkerung alle fünf Jahre zu ihrer Gesundheit. Die Datenerhebung erfolgt als telefonisches Interview auf Deutsch, Französisch und Italienisch, dem sich ein schriftlicher Fragebogen anschliesst. Befragt wird die ständige Wohnbevölkerung ab 15 Jahren in Privathaushalten. Erhoben werden der Gesundheitszustand und gesundheitsrelevante Verhaltensweisen.
Die neusten Resultate zeigen, dass der allgemeine Gesundheitszustand im Vergleich zu den Vorjahren nahezu unverändert geblieben ist: 2022 fühlten sich 85 Prozent der Bevölkerung ab 15 Jahren gesund und 83 Prozent glücklich.
Was hilft bei Job-Stress?
Die Befragung des BFS zeigt es also Stress am Arbeitsplatz haben alle Arbeitnehmenden, zumindest zeitweise. Und das schadet nachweislich der Gesundheit.
Tipps zu Job-Stress gibt es viele, von Mikropausen bis zu Atem- und Entspannungstechniken und Bewegung. Wichtig ist generell, eine gesunde Work-Life-Balance zu haben – und zwar schon bevor die stressige Phase beginnt.
Autor*in
Manuela Donati
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