Porträt: Pilar, Ingenieurin & Personalvertreterin
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Mein Name ist Sara Zanardi, ich bin 28 Jahre alt und italienisch-französische Staatsbürgerin. Ich habe in Italien mein Studium als Umweltingenieurin fortgesetzt und anschliessend einen Master in Sicherheitstechnik erworben. Dadurch konnte ich eine Stelle als GSU-Ingenieurin (Gesundheit, Sicherheit und Umwelt) in einem chemischen Produktionsbetrieb finden.
Ich bin Teil eines multinationalen Unternehmens, das sich mit der Schaffung und Innovation von Lösungen für Ernährung, Gesundheit und Schönheit befasst. Der Standort befindet sich im Wallis, wo ich seit dreieinhalb Jahren lebe und arbeite.
Derzeit hat unser Standort einen Frauenanteil von 6 % an der Gesamtzahl der Beschäftigten; unter diesen Frauen befindet sich auch die Standortleiterin.
Gab es Situationen, in denen du als Frau bei der Ausübung deines Berufs an Grenzen gestossen bist?
In einem industriellen Umfeld, in dem überwiegend Männer arbeiten, können Frauen, insbesondere junge Frauen, einen erhöhten Druck empfinden. Sie müssen sich ständig ihrer Umgebung und ihres Verhaltens bewusst sein. Dies bedeutet, dass sie auf berufliche Interaktionen achten und in Arbeitsbereichen vorsichtiger sein müssen. Zusammenfassend kann ich sagen, dass Frauen manchmal zusätzliche Massnahmen ergreifen müssen, um sich in einem solchen Umfeld zu entfalten und erfolgreich zu sein.
In der Vergangenheit war das Bild von Frauen am Arbeitsplatz eine völlig andere. Bestimmte Funktionen werden auch heute noch, vor allem in der Industrie, als rein männlich angesehen. Diese Aspekte haben sich im Laufe der Zeit verändert, bedürfen aber immer noch eines kulturellen Wandels, der Zeit und eine verbesserte Sichtweise darauf erfordert, wie Frauen in der Arbeitswelt wahrgenommen werden.
Ja, ich bin Arbeitnehmervertreterin, weil ich Minderheiten wie Frauen und Ausländer*innen vertreten will.
Das ist sicherlich eine wichtige Aufgabe der Angestelltenverbände. Ich denke, sie könnten ihre Position noch besser nutzen, um die Angebote und die Möglichkeiten der Unterstützung besser bekannt zu machen.
Ja, bei uns gibt es Vorschriften zu Gleichstellung, Menschenrechten und Integration. Sie sollen sicherstellen, dass jede*r einzelne gleich behandelt wird und die gleichen Möglichkeiten für Wachstum und berufliche Entwicklung hat. Darüber hinaus hebt unser Ethikkodex die Grundprinzipien hervor, die wir bei all unseren Aktivitäten befolgen, insbesondere in Bezug auf gegenseitigen Respekt, Vielfalt und Einbeziehung.
Als Frau in der Industrie sehe ich folgende Prioritäten:
Mit diesen Massnahmen können wir ein Arbeitsumfeld erreichen, in dem Frauen die gleichen Chancen, Rechte und die gleiche Anerkennung wie ihre männlichen Kollegen haben. Dies wird nicht nur den Frauen zugutekommen, sondern auch der Gesellschaft als Ganzes, indem es eine nachhaltigere wirtschaftliche und soziale Entwicklung fördert.
Wenn wir zusammenarbeiten, um die noch bestehenden Hindernisse zu überwinden und ein integratives und gleichberechtigtes Umfeld für alle fördern, können wir wirklich Fortschritte auf dem Weg zu einer Welt machen, in der das Potenzial jedes*r Einzelnen unabhängig des Geschlechts voll ausgeschöpft wird, und zwar nicht nur in der Berufswelt.