Die Arbeitswelt im Wandel – besonders bei Frauen

Die Ergebnisse der Arbeitskräfteerhebung SAKE zeigt, dass gerade das Erwerbsverhalten älterer Menschen einen grossen Einfluss auf Politik und Wirtschaft hat.

Die Schweizerische Arbeitskräfteerhebung (SAKE) des Bundesamts für Statistik liefert regelmässig wichtige Einblicke in die Entwicklung der Erwerbsbevölkerung der Schweiz. Hier sind die zentralen Erkenntnisse aus der Erhebung von 2024:

Mehr Frauen als je zuvor arbeiten im Alter

In den letzten zehn Jahren hat die Erwerbsbeteiligung der 55- bis 64-Jährigen in der Schweiz deutlich zugenommen. Während im Jahr 2014 gut drei Viertel dieser Altersgruppe erwerbstätig waren, stieg dieser Anteil bis 2024 auf 78%. Besonders Frauen haben hier aufgeholt: 8% mehr Frauen arbeiten zwischen 55 und 64. Bei den Männern sind es 5 % mehr.

Das bedeutet: Ältere Arbeitnehmer*innen bleiben länger im Berufsleben. Ältere Menschen sind stärker und länger im Arbeitsmarkt eingebunden. Das kann verschiedene Gründe haben: Von verbesserten gesundheitlichen Rahmenbedingungen bis zur wirtschaftlichen Notwendigkeit oder besseren Arbeitsbedingungen für ältere Arbeitnehmer*innen.

Ältere Frauen sind weniger arbeitslos

Ältere Arbeitnehmer sind weniger von Arbeitslosigkeit betroffen als andere Altersgruppen. Im Jahr 2024 lag die Erwerbslosenquote für Personen zwischen 55 und 64 Jahren bei lediglich 3,4%, während sie in allen anderen Gruppen im berufstätigen Alter bei 4,3% lag. Interessanterweise ist die Erwerbslosenquote bei Frauen sogar niedriger als bei Männern in dieser Altersgruppe (3,1% gegenüber 3,8%).

Es könnte sein, dass Frauen weniger oft den Arbeitsplatz wechseln und deswegen nicht von Arbeitslosigkeit im Alter betroffen sind.

Schweizer*innen gehen später in Pension

Momentan verlassen Schweizer*innen den Arbeitsmarkt im Durchschnitt mit 65 Jahren. 2024 betrug das durchschnittliche Pensionierungs-Alter, etwa 65 Jahre: Männer hörten im Durchschnitt mit 65,3 Jahren auf zu arbeiten und Frauen mit 64,7 Jahren.

Obwohl es in den letzten Jahren Schwankungen gab, arbeiten die Leute tendenziell länger.

Besondere Herausforderungen des Schweizer Arbeitsmarkts

  • Ein markanter Trend ist das gestiegene Verhältnis von Menschen im Rentenalter zu Erwerbstätigen. 2024 kommen auf 100 erwerbstätige Personen 37 Personen im Rentenalter, was die Herausforderungen durch die demografische Alterung verdeutlicht.
  • Die Altersstruktur variiert stark je nach Branche. Die Landwirtschaft hat ältere Erwerbspersonen, während das Gastgewerbe jüngere Kräfte beschäftigt.
  • Besonders in den älteren Alterssegmenten ist Teilzeitarbeit weit verbreitet. Dies zeigt sich insbesondere bei den 65- bis 74-Jährigen, von denen über 85% teilzeitbeschäftigt sind.

Die SAKE-Erkenntnisse im Alltag

Diese Entwicklungen im Erwerbsverhalten älterer Menschen sind von grosser Bedeutung für Politik und Wirtschaft, da sie langfristige Auswirkungen auf die Arbeitskräfteverfügbarkeit und die Ausgestaltung sozialer Sicherheitssysteme haben.

Sie werfen interessante Fragen zu Arbeitsmarktstrategien und der Anpassung an demografische Veränderungen auf. Zukünftige Massnahmen werden erforderlich sein, um die Balance zwischen Arbeit und Ruhestand sinnvoll zu gestalten.

Diese Einblicke in die Arbeitswelt der Schweiz zeigen, dass sich die Erwerbsverhältnisse und -gewohnheiten dynamisch verändern, was sowohl Herausforderungen als auch Chancen für Unternehmen und die Gesellschaft insgesamt darstellen kann.

Autor*in

Manuela Donati

Manuela Donati

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