Gesund arbeiten

Wie gut es den Angestellten in einem Unternehmen geht, lässt sich oft nicht nur anhand von Zahlen festmachen.

Dennoch ist das betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM), ein wichtiges Instrument die Gesundheit der Mitarbeitenden zu fördern und messbar zu machen. Das BGM umfasst alle betrieblichen Massnahmen, welche die Gesundheit der Mitarbeitenden entwickeln sollen.

Das «Monitoring Verbreitung BGM», initiiert von Gesundheitsförderung Schweiz, ist eine regelmässige Erhebung, die seit 2016 aufzeigt, wie weit verbreitet BGM in Schweizer Betrieben ist und wie intensiv es umgesetzt wird.

Am 7. Mai 2025 wurden die Ergebnisse der Studie am Praxisevent der Fachhochschule Nordwestschweiz, Fachbereich Psychologie, für das Jahr 2024 vorgestellt. Wir fassen für euch die wichtigsten Informationen zusammen.

Die Ergebnisse* sind positiv:

  1. In der Schweiz setzen etwa 71% der Unternehmen mit mindestens 10 Mitarbeitenden auf betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM).
  2. Bei Unternehmen mit mindestens 50 Mitarbeitenden steigt dieser Anteil auf etwa 75%. Verglichen mit 2016 zeigt sich ein tendenzieller Anstieg der Verbreitung von BGM in der Schweiz, während die Zahlen seit 2020 stabil geblieben sind.
  3. Zu den Hauptmotiven für die Implementierung von BGM zählen auf Unternehmensseite zufriedenere und gesündere Mitarbeitende, verringerte Abwesenheiten und eine gesteigerte Attraktivität als Arbeitgeber*innen.
  4. Etwa 60% der Unternehmen planen in Zukunft, ihr Engagement für BGM zu erhöhen – ein Anstieg im Vergleich zur letzten Erhebung.
  5. Die Rahmenbedingungen für die Umsetzung von BGM sind nach wie vor positiv: Rund 77% der Unternehmen bewerten ihre Voraussetzungen als gut bis sehr gut.
  6. Allerdings gibt es weiterhin Optimierungspotenzial bei der strategischen Einbettung von BGM, den konzeptionellen Grundlagen und den finanziellen sowie personellen Ressourcen. Diese Elemente sind entscheidend für den Umsetzungsgrad von BGM. Ein verstärkter Investitionsbedarf besteht, wie in den Vorjahren, insbesondere bei der Sensibilisierung für Stress und psychische Gesundheit.

*Mehr zur Erhebung «Monitoring Verbreitung BGM»

Diese Erkenntnisse stammen aus der dritten repräsentativen Erhebung des Monitorings zur Verbreitung von BGM, die von Gesundheitsförderung Schweiz in Auftrag gegeben und 2024 vom Institut für Mentale und Organisationale Gesundheit der Fachhochschule Nordwestschweiz durchgeführt wurde.

Zwischen Mai und Juli 2024 haben 1159 Betriebe an der Befragung teilgenommen.

Die Adressen der 4446 angeschriebenen Betriebe (Rucklaufquote 26%) wurden aus dem Betriebs- und Unternehmensregister BUR des Bundesamts für Statistik gezogen.

Was sind typische BGM-Massnahmen?

Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) bündelt alle Massnahmen, die die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden fördern. Ziel ist es, sowohl das Verhalten der Mitarbeitenden als auch die Arbeitsbedingungen gesundheitsförderlich zu gestalten. Typische BGM-Massnahmen lassen sich drei Bereichen zuordnen:

Verhaltensprävention

Förderung eines gesundheitsbewussten Lebensstils:

  • Bewegung: Rückenschule, Yoga, Betriebssport
  • Ernährung: gesunde Kantinenangebote, Beratung
  • Stressbewältigung: Achtsamkeitstrainings, Resilienz-Workshops
  • Suchtprävention: Rauchstopp-Programme, Aufklärung

Verhältnisprävention

Gestaltung gesunder Arbeitsbedingungen:

  • Ergonomische Arbeitsplätze
  • Flexible Arbeitszeiten & Homeoffice
  • Gute Raumluft, Lichtverhältnisse, Lärmschutz
  • Schulungen für gesundheitsförderliche Führung

Strategische Verankerung im Unternehmen

  • Einrichtung eines BGM-Teams oder Steuerkreises
  • Mitarbeitendenbefragungen & Gesundheitszirkel
  • Angebote zur psychischen Gesundheit (z. B. Beratung, Hotline)

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