Fachkräftemangel – und nun?

Nach Berechnungen von economiesuisse fehlen der Schweiz in 10 Jahren rund 460'000 Vollzeitbeschäftigte.

Der Fachkräftemangel betrifft nicht jede Branche gleich. Doch es ist klar: In der Schweiz herrscht ein Arbeitskräftemangel. Der Schweizerische Arbeitgeberverband (SAV) und economiesuisse haben sich mit den Herausforderungen für den Schweizer Arbeitsmarkt befasst. In der Studie gehen sie davon aus, dass sich der Arbeitskräftemangel mittel- bis langfristig strukturell verschärfen wird, weil Arbeitsangebot und -nachfrage auseinanderklaffen. Konkret bedeutet das: In der Schweiz werden in 10 Jahren rund 460'000 Vollzeitbeschäftigte fehlen.

Weiter heisst es in der Studie: Das Angebot an inländischen Arbeitskräften wird aufgrund der demografischen Entwicklung weiter sinken. Die Nachfrage hingegen wird trotz höherer Arbeitsproduktivität steigen müssen. Andernfalls wird es nicht möglich sein, den Wohlstand pro Kopf in dem Ausmass zu erhöhen, wie dies der Schweiz in den letzten zwei Jahrzehnten gelungen ist.

Potential aus der Schweiz nutzen

Der Wirtschaftsverband geht in der Studie davon aus, dass die Schweiz weiter auf Arbeitskräfte aus dem Ausland angewiesen ist. Doch das Potential aus der Schweiz soll unbedingt besser genutzt werden und zwar mit diesen Massnahmen:

  • Arbeitskräfte über dem Pensionsalter sollen im Erwerbsleben bleiben. Dazu braucht es verschiedene Massanhmen: Von der Wertschätzung in den Unternehmen, über unternehmerische und staatlichen Rahmenbedingungen bis zu der Lohnfrage.
  • Bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Dies betrifft insbesondere die Frauen, die durch die Möglichkeit von Teilzeitarbeit und flexiblen Arbeitszeiten im Berufsleben gehalten werden sollen.

Fachkräfte halten und gewinnen

Weitere Möglichkeiten für Unternehmen, um im Rennen um Fachkräfte interessant zu bleiben:

  • Arbeitnehmende, insbesondere die junge Generation, erwarten eine sinnvolle Tätigkeit, flache Hierarchien und eine gute Work-Life-Balance mit Möglichkeiten zu Homeoffice und remote Work. Diese Erwartungen sollten im Rahmen der Möglichkeiten des Unternehmens umgesetzt werden.
  • Den*die perfekte*n Kandidaten*in gibt es nicht. Bei der Rekrutierung bedarf es mehr Offenheit. Wissenslücken können bei internen Schulungen und Weiterbildungen sowie «on the job» aufgeholt werden.

Autor*in

Manuela Donati

Manuela Donati

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