Bullet Journal – was ist das?

Das Bullet Journal ist ein individuelles Organisationssystem, das To-Do-Listen, Skizzen, Terminkalender und Tagebuch in einem Notizbuch erfasst.

Die Idee des Bullet Journals wurde vom amerikanischen Designer Ryder Carroll erfunden und ist gemäss aktueller Literatur seit rund zehn Jahren einer der grössten Trends im Bereich von Journaling und von der Organisation von Aufgaben.

Das Bullet Journal kann ein wertvolles Werkzeug sein, um den Arbeitsalltag zu strukturieren und produktiver zu gestalten. Interessant an dieser Methode ist, dass sie besonders bei digital affinen Menschen beliebt scheint, denn im Gegensatz zu herkömmlichen Zeitmanagement Tools, ist das Bullet Journal im klassischen Sinne ein analoger Begleiter im Alltag.

Wir geben dir hier eine erste Erklärung, wie ein Bullet Journal aufgebaut werden kann.

 

Material

Es braucht zunächst nur ein Notizbuch und einen Stift. Das Notizbuch sollte in einer passenden Grösse gekauft werden, so dass es stets mitgenommen werden kann. Der Stift sollte in der Handhabung komfortabel sein.

Inhalt

Das Bullet Journal besteht inhaltlich aus vielen einzelnen Bullet-Punkten, das heisst Stichpunkten, die für deine Termine, Aufgaben und Notizen stehen. Alle Stichpunkte haben einen sogenannten Key, d.h. Schlüssel.

Der ursprüngliche Key von Ryder Caroll sieht so aus:

  • : Aufgabe -->Du kannst hier aber auch selbst variieren und neue Symbole erfinden. Es muss für dich stimmen.
  • X : erledigt

    > :  Noch nicht erledigt, wird in die Zukunft verschoben 

    < : Noch nicht erledigt und hat zunächst keine Prio, es wird ins Future Log übertragen und später erledigt

    o : Termin 

    - : Notizen

Die Idee ist, dass die Einträge im Bullet Journal nicht chronologisch sein sollen, sondern blitzartig festgehalten werden können. Die Schwierigkeit besteht dann darin, in der Fülle der Einträge, das gerade wichtige zu finden.

Hier kommt der Index zum Tragen. Der Index ist ein Inhaltsverzeichnis am Anfang des Journals und besteht aus zwei Spalten: den Titel der Seite und die Seitenzahl (z.B. Januar: 9-20; Semesterübersicht: 41-43 etc.)

Das Future Log ist eine Jahresübersicht, die Termine aufzeigt, die in den nächsten Monaten relevant sind. Nicht nur Termine haben hier Platz, sondern auch Jubiläen, Geburtstage, Urlaubstage und ähnliches.

Das Monthly Log ist ein Grundgerüst des Bullet Journals und zeigt die bevorstehenden Termine auf, die du in einer kreativen Darstellung zu Papier bringst.

Das Weekly Log kann dazu dienen, festzuhalten, was zu detailliert für das Monthly Log ist und zu grob für die tägliche Planung.

Das Daily Log ist das letzte Grundgerüst des Bullet Journals und zeigt detaillierter beschrieben, was erledigt werden muss.

Marietheres Viehler bezeichnet die Methode wie eine russische Matroschka-Puppe: beim Öffnen der Puppe kommt ein immer kleineres Püppchen zum Vorschein: „So startet ein Termin oder eine Aufgabe grob in deinem Future Log, wird dann beim Setup des entsprechenden Monats im Monthly Log detaillierter beschrieben und im Weekly Log eventuell mit deiner Uhrzeit versehen, um letztlich in der Tagesübersicht zwischen allen anderen Aufgaben und Gewohnheiten in den Alltag integriert zu werden“ (Marientes Viehler: Journalspiration , Bullet Journal Guide, 2019, Seite 92).

Ein etwas anderes Zeitmanagement Tool

Gerade in einem dynamischen Arbeitsumfeld hilft das Bullet Journal dabei, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und flexibel auf neue Herausforderungen zu reagieren. Neben To-do-Listen bietet das Bullet Journal Platz für Brainstorming, Notizen oder persönliche Reflexionen – ein entscheidender Vorteil gegenüber rein digitalen Tools.

«So sehr ich digitale Tools auch liebe, ich habe meine Aufgaben besser im Griff, wenn ich sie von Hand aufschreibe. So habe ich zu der Bullet Journal Methode gefunden.»

Jasmin Widmer, Visuelle Kommunikation bei Angestellte Schweiz

Fallbeispiel: Wie Jasmin die Bullet Journal Methode anwendet

«Angefangen habe ich mit der Methode, wie sie Ryder Carroll beschrieben hat. Mit der Zeit hat sich ein eigenes System entwickelt.

Die Weekly Planung für alle Themen hatte ich sehr schnell abgeschafft, da sie neben der wöchentlichen Planung, die schon auf meiner Arbeit genutzt wird, sowie der monatlichen Planung überflüssig war.

Die monatliche Planung hatte sich von einem Kalender zu einer offenen Liste entwickelt. Darin schreibe ich Sachen auf, die irgendwann diesen Monat erledigt sein müssen, wie z.B. Rechnungen. Für genaue Termine wie z.B. Meetings und Freunde benutze ich immer noch digitale Kalender.

Jeden Tag setzte ich mich kurz hin und schreibe mir in meinem Bullet Journal auf, was ich heute erledigen muss und möchte und was in meinen Terminkalendern (monthly) und in der Redaktionsplanung (weekly) steht. Möglicherweise kommen weitere Tasks aus der Mailbox oder vom Vortag dazu. Durch den Tag füllt sich die Seite meistens mit weiteren Notizen, Skizzen oder neuen Tasks. Die Tasks, die am Ende des Tages unerledigt geblieben sind, werden entweder am Folgetag neu eingeplant oder in die digitalen Tools (weekly & monthly) übertragen, um zu einem späteren Zeitpunkt erledigt zu werden.»

Autor*in

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