Was bringt ein Mentoring-Programm?
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Zeitmanagement ist mehr als nur das Abarbeiten von Aufgaben. Es ist die Kunst, mit der begrenzten Ressource Zeit so umzugehen, dass sowohl deine Produktivität als auch deine persönliche Zufriedenheit gesteigert werden. Die Wissenschaft zeigt, dass strukturiertes Zeitmanagement nicht nur effizienzsteigernd ist, sondern auch Stress reduziert und die Balance zwischen Arbeits- und Privatleben verbessert. Doch welche Methode ist die richtige? Nicht jeder Ansatz funktioniert für Jede*n gleichermassen, da individuelle Vorlieben, Arbeitsstile und sogar der persönliche Biorhythmus eine Rolle spielen. Wir zeigen dir fünf Methoden und wie man sie verbinden kann.
Bevor die richtige Methode der Planung gefunden wird, solltest du überlegen, welche Ziele du erreichen möchtest. Leitfrage sollte sein: Welche Ziele habe ich langfristig oder kurzfristig?
Langfristige Ziele
Ziele können dabei auf verschiedenen Ebenen betrachtet werden:
Frage dich:
Ein klares Ziel gibt dir Orientierung und du setzt Prioritäten in deinem Leben.
Kurzfristige Ziele
Deine Ziele könnten auch klar eine Verbesserung deiner konkreten Arbeit sein:
Vielleicht hast du weitere Ziele, die du kurz-, mittel- oder langfristig erreichen möchtest. Notiere sie dir!
Nutze auch die SMART-Methode, um deine Ziele zu entwickeln und festzulegen: Wie komme ich beruflich ans Ziel? | Angestellte Schweiz
Nachdem du nun deine Ziele notiert hast, kannst du das Pareto-Prinzip wählen, um Tätigkeiten zur Erreichung der Ziele weiter zu strukturieren.
Die Grundphilosophie des Pareto-Prinzips ist, dass 20 Prozent der richtig eingesetzten Zeit und Energie 80 Prozent des Ergebnisses bringen können. Die Methode geht auf den italienischen Ökonomen und Soziologen Vilfredo Pareto (1848–1923) zurück.
Das Pareto-Prinzip bedeutet nicht, dass du 80 % der Arbeit ignorieren solltest, sondern dass du deine Energie auf die wirklich wichtigen 20 % konzentrieren musst, die den grössten Nutzen bringen. Mache dafür folgendes:
Das Prinzip ist eine gute Übung, um zu lernen, dass nicht alles gleich wichtig ist und dass du Kontrolle über deine Zeit zurückgewinnen kannst, indem du die richtigen Prioritäten setzt.
Das Gehirn verarbeitet Informationen nach dem Prinzip der begrenzten Ressourcen: erfolgreiche Menschen nutzen diese Ressourcen effizient, indem sie ihre Aufmerksamkeit gezielt auf hochpriorisierte Aktivitäten lenken (vgl. D. Kahnemans Attention and Effort, 1973).
Weiterführende Links zum Pareto Prinzip:
Erklärvideo zum Pareto Prinzip
Pareto-Prinzip: Die 80/20-Regel erklärt | mit Beispielen
Nachdem du die Pareto-Analyse angewendet hast solltest du die definierten Tätigkeiten, Projekte und Aufgaben weiter untersuchen und nach Relevanz und Notwendigkeit sortieren:
Sie sind sehr wichtig und haben grössten Einfluss. Diese Aufgaben sind den 20% der Pareto-Analyse zuzuordnen. Die Aufgaben können entweder allein oder im Team eigenverantwortlich ausgeführt werden, sind nicht delegierbar und haben entscheidende Bedeutung für die erfolgreiche Ausübung der jeweiligen Funktion.
Wichtig, aber weniger dringlich. Plane sie ein. Sie sind auch (teilweise) delegierbar.
Weniger wichtig, oft Routine. Es sind die Aufgaben mit dem geringsten Wert für die Erfüllung einer Funktion, haben jedoch den grössten Anteil an der Menge der Arbeit (Routinearbeit, Lesen, Telefonieren, Ablage, Korrespondenz und andere Verwaltungsarbeiten). Bearbeite sie zuletzt.
Was heisst das nun? Zeitmanagement Experten wie Seiwert geben an, die Verteilung am Tag nach dem folgenden Prinzip zu organisieren: ein bis zwei A-Aufgaben, die drei Stunden der Zeit füllen, weitere zwei bis drei B-Aufgaben mit circa 1 Stunde planen und auch C-Aufgaben mit bis zu einer Dreiviertelstunde einplanen (vgl. Seiwert Lothar (2014), 1x1 des Zeitmanagements).
Weiterführende Links zur ABC-Analyse:
ABC-Analyse: Beispiel mit Erklärung & Hintergründen
Organisationshandbuch - ABC-Analyse
Eine weitere Methode, um Aufgaben zu priorisieren, ist das Eisenhower Prinzip, benannt nach dem ehemaligen amerikanischen Präsidenten Dwight D. Eisenhower (1890 – 1969).
Das Eisenhower-Prinzip und die ABC-Analyse sind beide Methoden zur Priorisierung von Aufgaben, unterscheiden sich jedoch in ihrer Herangehensweise und Zielsetzung. Während man sich bei der Eisenhower-Methode auf eine Sortierung der Aufgaben nach Wichtigkeit und Dringlichkeit konzentriert, wird bei der ABC-Analyse eher auf die Relevanz der Aufgabe zur Erreichung der Ziele geschaut.
Bei der Eisenhower Methode werden die Aufgaben nach mehreren Feldern sortiert:
Diese Methode ist besonders dazu geeignet, operative Entscheidungen zu treffen und den Tag zu strukturieren. Sie unterstützt bei der Bewältigung von Zeitdruck bei Entscheidungen.
Weiterführende Links zum Eisenhower Prinzip
Organisationshandbuch - Eisenhower Matrix
Nutze nun die Ergebnisse deiner Analyse (Ziele und Aufgaben), um deine Tagesplanung mit der ALPEN-Methode zu strukturieren.
ALPEN hat nichts mit den bekannten Bergen zu tun, sondern steht für Aufgaben notieren, Länge schätzen, Pufferzeiten einplanen, Entscheidungen treffen, Nachkontrolle machen. Wir zeigen dir, wie du vorgehen kannst:
A – Aufgaben notieren
L – Länge der Aufgaben schätzen
P – Pufferzeiten einplanen
Unvorhergesehene Ereignisse, Ablenkungen, Zeitfresser und persönliche Bedürfnisse machen es notwendig, genügend Freiraum in der Planung zu lassen, um Frustration zu vermeiden.
E – Entscheidungen treffen
N – Nachkontrolle
Weiterführende Links zur ALPEN-Methode
ALPEN-Methode: Beispiel, Definition, Vor- und Nachteile
Nachdem nun Ziele erstellt, Aufgaben priorisiert und sortiert wurden und der Tag geplant ist, ist es interessant, über sich selbst nachzudenken. Bin ich der Abend- oder der Morgentyp? Wann geht mir eine besonders schwierige Aufgabe besonders gut von der Hand? Die Bezeichnungen von Eule und Lerchen beziehen sich symbolisch auf Chronotypen, also auf unterschiedliche Vorlieben im Nacht- und Tagrhythmus eines Menschen.
Eulen bzw. der Abendtypen sind Personen, die spät zu Bett gehen und ihre höchste Leistungsfähigkeit in den Abendstunden erreichen, während Lerchen, also Morgentypen, Frühaufsteher sind, die morgens besonders aktiv und produktiv sind.
Die Kenntnis des eigenen Chronotyps kann dir dabei helfen, den Tagesablauf besser zu gestalten und dadurch deine Produktivität zu steigern. Es ist daher sinnvoll, wichtige Aufgaben in die Phasen zu legen, in denen man sich am wachsten und leistungsfähigsten fühlt.
Leider ist es aber auch so, dass zeitliche Vorgaben im gesellschaftlichen Miteinander gegen den eignen Rhythmus arbeiten können. Berufstätige müssen natürlich abwägen, was sie wie anpassen können und was nicht. Es ist immer ein Abwägen zwischen den Erwartungen von aussen und der Selbstfürsorge für sich selbst (Self-Care).
Weiterführende Links zu Eulen und Lerchen:
Eule oder Lerche: Wie ticken die Chronotypen?
Wir hoffen, dass dir die ausgewählten Methoden weiterhelfen und du dein Zeitmanagement verbessern kannst. Denke daran, es ist ein Schlüssel, um deinen Stress zu reduzieren und mehr Freiräume zu schaffen. Es braucht etwas Übung und Geduld, aber die Ergebnisse lohnen sich.
Gerade jetzt mit dem Start ins neue Jahr ist der perfekte Moment, über die eigenen Gewohnheiten nachzudenken und frischen Schwung in die persönliche Organisation zu bringen.