Schiedsrichter: Klarer Pfiff

In der heutigen dynamischen Arbeitswelt gibt es immer mehr Menschen, die sich als Scanner-Persönlichkeiten identifizieren. Doch was ist eine Scanner-Persönlichkeit?
Der Begriff «Scanner-Persönlichkeit» wurde von der Autorin Barbara Sher populär gemacht und beschreibt Menschen, die vielseitige Interessen und Fähigkeiten haben. Statt sich tief in ein einziges Themengebiet zu vertiefen, neigen Scanner*innen dazu, sich für viele verschiedene Bereiche zu begeistern. Sie sind wissbegierig, schnell gelangweilt von Routinearbeiten und ständig auf der Suche nach neuen Herausforderungen.
Ob eine Scanner-Persönlichkeit im Arbeitskontext eher Vor- oder Nachteil ist, hängt stark vom jeweiligen Umfeld ab. In kreativen, flexiblen Arbeitssettings können sie wertvolle Impulse geben. In traditionellen, stark strukturierten Organisationen könnten sie jedoch auf Herausforderungen stossen.
Arbeitgeber*innen können das Potenzial von Scanner*innen optimal nutzen, indem sie ihnen Projekte bieten, die sowohl Abwechslung als auch die Möglichkeit zur Vertiefung in verschiedene Bereiche bieten, kombiniert mit einem unterstützenden Rahmen, in dem sie ihre Vielseitigkeit ausleben können.
Scanner-Persönlichkeiten fühlen sich in Berufen wohl, die ihnen die Möglichkeit bieten, ihre vielseitigen Interessen auszuleben und sich immer wieder neuen Herausforderungen zu stellen. Dazu passen etwa Beratung und Consulting, Projektmanagement oder eine Stelle in der Kommunikations- und Marketing-Branche.
Diese Berufe nutzen die Stärken der Scanner-Persönlichkeit, indem sie abwechslungsreiche, kreative und herausfordernde Aufgaben bieten, die es ermöglichen, ständig neue Fähigkeiten zu entwickeln und unterschiedliche Interessen zu verfolgen.
Typisch für diese Persönlichkeitsart sind unter anderem diese Eigenschaften: Kreativität, insbesondere bei der Problemlösung, eher schnelle Langeweile und grosse Neugier. Diese Persönlichkeitszüge sind eher allgemein gültig und können auf viele Menschen zutreffen.
Passende Persönlichkeitstests im Internet gibt es bestimmt viele. Alina Ferraro, Arbeitspsychologin bei Angestellte Schweiz, weist aber darauf hin, dass diese selten seriös sind. «Ein Test aus dem Internet kann aber genutzt werden, um einen Anhaltspunkt für sich selbst zu bekommen und die Selbstreflexion anzuregen», sagt sie.
Wenn persönliche Eigenschaften den Arbeitsalltag sehr beeinflussen oder für einen grossen Leidensdruck sorgen, dann sei der Moment gekommen, sich Hilfe zu holen. «Wenn man selbst keine passenden Strategien hat, ist es wichtig, mit dem*r Arbeitgeber*in oder einer Fachperson zu sprechen», so die Arbeitspsychologin.