Weiterbildung – so planst und verhandelst du sie

Der Arbeitsmarkt ist in stetigem Wandel. Um langfristig arbeitsmarktfähig zu bleiben, solltest du dich regelmässig weiterbilden.

Weiterbildung : Wie funktioniert das?

Mit Ausnahme einiger sehr spezifischer Berufe (Polizeischule usw.) gibt es kein maximales Alter für die Aufnahme einer Ausbildung. Eine zweite Lehre absolvieren, sich an einer Hochschule einschreiben -  all das ist jederzeit möglich. Bei einem solchen Vorhaben ist oft die finanzielle Frage das grösste Hindernis. Wenn man Miete zahlen und vielleicht eine Familie zu versorgen hat, ist es schwierig, wieder Student*in zu werden.

Stipendien oder andere staatliche Hilfen sind nur möglich, wenn es sich um eine erste Berufsausbildung handelt oder wenn man aufgrund einer dauerhaften Gesundheitsbeeinträchtigung von der Invalidenversicherung für seinen aktuellen Beruf als untauglich anerkannt wurde.

C.A.S., D.A.S. und Co.

Daher finden die attraktivsten Weiterbildungen vor allem berufsbegleitend statt: abends, am Wochenende oder an wenigen Tagen im Monat – im Falle von C.A.S. oder D.A.S.

Diese Abschlüsse entsprechen Hochschulcredits in einem bestimmten Bereich und sind auf dem Arbeitsmarkt sehr wertvoll. Sie ermöglichen eine Spezialisierung in einem bestimmten Bereich der Branche, die Entwicklung weiterer Kompetenzen (Teamleitung, Projektmanagement) oder die Erweiterung des beruflichen Horizonts.

Die C.A.S. dauern in der Regel zwischen sechs Monatenbis zu einem Jahr (15 Credits), die D.A.S. doppelt so lange, da sie zwei C.A.S. entsprechen.

In jedem Fall handelt es sich um anspruchsvolle Studiengänge mit Abschlussprüfungen, die in der Freizeit vorbereitet werden müssen. Dies sollte vor der Anmeldung berücksichtigt werden, zumal die Kosten hoch sind.

Lust auf Weiterbildung: Wie spreche ich das Thema an?

Diese Art von Weiterbildung, vor allem wenn sie für deinen aktuellen Job nützlich ist, kann dein*e Vorgesetze*r vielleicht unterstützen, zum Beispiel mit Geld oder indem er*sie dir die Kursstunden als Arbeitszeit angerechnet.

Das jährliche Mitarbeitergespräch (MAG) ist dafür die optimale Gelegenheit. Du solltest dich vorher aber genau informieren, um herauszufinden, was du genau machen möchtest und wie du dieses Ziel erreichen kannst.

  • Stelle dir die Frage: Wo genau möchtest du hin? Schwebt dir eine Spezialist*innen-Rolle vor oder würdest du lieber eine Führungsrolle übernehmen? Betrachte deine bisherige berufliche Laufbahn genau und schreibe deine Stärken auf.
  • Überlege, welche Skills in deiner Branche in Zukunft gefragt sind und mit welcher Weiterbildung du deine Arbeitsmarktfähigkeit erhöhen könntest.
  • Wenn du dir ein Ziel gesucht hast, finde heraus, welche Fähigkeiten du dazu benötigst. Brauchst du hierfür einen akademischen Abschluss mit ETCS-Punkten oder genügt eine Weiterbildung ausserhalb einer Hochschule?
  • Welche finanziellen Mittel sind notwendig? Kannst du diese selbst aufbringen oder möchtest du bei deinem*r Arbeitgeber*in finanzielle oder zeitliche Unterstützung aushandeln?
  • Kläre, wie viel Zeit dich diese Weiterbildung kostet. Lässt sich dies mit deiner bisherigen Arbeit vereinbaren? Musst du dein Arbeitspensum allenfalls reduzieren?
  • Sammle für dein Gespräch mit dem*r Vorgesetzen Argumente, die für deine Weiterbildung sprechen. Verweise auf deine bisherigen guten Leistungen und auch allenfalls auf eine Lohnerhöhung, die dieses Jahr anstehen könnten (hohe Inflation usw.) Vielleicht kannst du aushandeln, dass dein*e Arbeitgeber*in dir die Weiterbildung (mit)finanziert, statt eine Lohnerhöhung zu geben.
  • In unserem Lohnargumentarium findest du hilfreiche Beispiele, mit welchen Argumenten du eine Weiterbildung aushandeln kannst.
  • Erkläre deinen Vorgesetzten genau, welche Vorteile das Unternehmen hat, wenn du dir neue Fähigkeiten aneignest.
  • Wenn sie sich einverstanden erklären, prüfe die Vertragsbedingungen genau: Einige Arbeitgeber*innen finanzieren eine Weiterbildung unter der Bedingung, dass die erworbenen Kompetenzen anschliessend im Unternehmen verbleiben. Wird im Falle einer späteren Kündigung eine Gebühr fällig? Für welchen Zeitraum?

Schliesslich bieten Tageskurse oder mehrtägige Kurse eine hervorragende Möglichkeit, dein Wissen zu erweitern und auf dem Arbeitsmarkt wettbewerbsfähig zu bleiben. Dies gilt insbesondere in einer Zeit, in der Tools wie KI die Arbeitswelt grundlegend verändern.

Entdecke unser Angebot: die Kurse sind für unsere Mitglieder kostenlos!

 

(Dieser Artikel wurde ursprünglich 2023 veröffentlicht und im August 2025 aktualisiert).

Autor*in

Ariane Modaressi

Unser Kursangebot

Mehr zum Thema Weiterbilden

Mitglied werden und profitieren

Werde Mitglied von Angestellte Schweiz und schliesse dich unseren 12'000 Mitgliedern an.