Weiterbildung: In sich selbst investieren

Um wettbewerbsfähig zu bleiben und die Karriere voranzutreiben, ist Weiterbildung zentral. Hier findest du Tipps, wie du an neue Fähigkeiten kommst.

Überlegst du dir, eine Weiterbildung zu machen? Wir haben die wichtigsten Punkte und einige Überlegungen vorab für dich zusammengefasst!

Der Mehrwert einer Weiterbildung

Weiterbildung ermöglicht es zunächst, auf dem Arbeitsmarkt relevant und wettbewerbsfähig zu bleiben. Durch den Erwerb neuer Fähigkeiten, die Aktualisierung von Wissen oder die Spezialisierung in einem bestimmten Bereich können Fachkräfte auf die sich verändernden Anforderungen ihrer Branche reagieren. Dies erhöht ihre Karrieremöglichkeiten.

Darüber hinaus fördert Weiterbildung die persönliche Entwicklung. Sie regt die intellektuelle Neugier an, fördert Innovation und stärkt das Selbstvertrauen. Sie kann auch neue berufliche Perspektiven eröffnen, was es ermöglicht, sich neu zu erfinden oder in Bereiche einzusteigen, die sie begeistern.

Kosten und Lösungen

Weiterbildungskosten: Die Kosten für Weiterbildungsprogramme können je nach Dauer, Niveau und Anbieter erheblich variieren. Weiterbildungskosten umfassen in der Regel Studiengebühren, Lehrmaterialien und gegebenenfalls Anmeldegebühren.

Stipendienprogramm: In einigen Fällen können Stipendien verfügbar sein, um Einzelpersonen in ihrer Weiterbildung zu unterstützen. Anträge können bei zuständigen Behörden oder Verbänden eingereicht werden. In der Schweiz sind Beispiele für Stipendienverbände die Stiftung Schweizerische Weiterbildung (Stiftung Schweiz) und die Hans Wilsdorf Stiftung.

Achtung, nicht verschulden: Es ist entscheidend, die Kosten der Weiterbildung sorgfältig zu verwalten. Die Erstellung eines detaillierten Budgets und die Suche nach alternativen Finanzierungslösungen sind entscheidend, um eine übermässige Verschuldung zu vermeiden. Weiterbildung ist eine bedeutende Investition, sowohl in Bezug auf Zeit als auch Geld und sollte verantwortungsbewusst gehandhabt werden.

Übrigens: Frage deine*n Arbeitgeber*in, ob sie sich an der Weiterbildung beteiligt - schliesslich werden sie auch von deinem neuen Wissen profitieren. Besprich mit deiner*m Vorgesetzten oder dem HR, welche Möglichkeiten es gibt. Meistens beteiligen sich Unternehmen mit bis zu 50% an den Weiterbildungskosten. Es gibt auch die Möglichkeit, einen Teil der Ausbildungszeit auf Arbeitszeit zu nehmen. Wenn sich das Unternehmen beteiligt, verpflichtest du dich im Gegenzug, in der aktuellen Anstellung zu bleiben. 

Spezialfall Subjektfinanzierung

Ist es dein Ziel, eine eidgenössische Berufsprüfung (BP/Fachausweise) oder eine höhere eidgenössische Fachprüfung (HFP/Diplome) zu absolvieren? Unter bestimmten Bedingungen kannst du über die sogenannte Subjektfinanzierung finanzielle Unterstützung beantragen. Bitte beachte: Die Finanzhilfe gibt es nur für bestimmte Vorbereitungskurse, die nicht von einer höheren Fachschule oder Fachhochschule durchgeführt werden.

Auf der Website des Bundes findest du mehr Informationen zur Subjektfinanzierung.

Welche Weiterbildung passt zu mir?

Kurzzeitweiterbildungen: Kurzzeitweiterbildungen von 1 bis 2 Tagen eignen sich ideal für Berufstätige in Vollzeitbeschäftigung. Oftmals werden diese Weiterbildungen von Arbeitgebern als Arbeitszeit anerkannt, was die Teilnahme erleichtert.

Bundesweit anerkannte Zertifikate (CAS), DAS, MAS oder EMBA:

  • Das Certificate of Advanced Studies (CAS) ist eine universitäre Weiterbildung, die Kenntnisse in einem spezifischen Bereich vertieft. Es besteht in der Regel aus mehreren Modulen und kann in Teilzeit absolviert werden.
  • Der Diploma of Advanced Studies (DAS) ist ein Postgraduiertenstudium, das fortgeschrittene Fähigkeiten in einem bestimmten Bereich vermittelt. Es ist für Fachleute gedacht, die bereits über umfangreiche Erfahrung in dem betreffenden Bereich verfügen.
  • Der Master of Advanced Studies (MAS) ist ein Universitätsabschluss auf Masterniveau, der eine vertiefte Spezialisierung in einem spezifischen Bereich ermöglicht. Er kann in Teilzeit absolviert werden und konzentriert sich oft auf berufspraktische Anwendungen.
  • Der Executive Master of Business Administration (EMBA) ist ein MBA-Programm, das speziell für Führungskräfte und erfahrene Fachleute entwickelt wurde. Er konzentriert sich auf Führung, strategisches Management und die Entwicklung von Managementfähigkeiten.

Anerkannte Schulen: ECTS von Bologna oder nicht?

Anerkannte Schulen bieten oft Programme an, die dem European Credit Transfer System (ECTS) von Bologna entsprechen, was eine internationale Anerkennung der erworbenen Qualifikationen gewährleistet. Diese Anerkennung kann ein entscheidender Faktor bei der Wahl einer Weiterbildungsinstitution sein.

Weitere wichtige Informationen

Weiterbildung ist weit mehr als eine einfache finanzielle Investition. Es handelt sich um eine Investition in sich selbst, die langfristig Früchte trägt, indem sie Wissen erweitert, Fähigkeiten entwickelt und neue berufliche Möglichkeiten eröffnet. Durch die Teilnahme an einer Weiterbildung stärken Arbeitnehmende ihre Beschäftigungsfähigkeit, erweitern ihren Horizont und passen sich den Anforderungen einer sich ständig verändernden Welt an.

Angestellte Schweiz hat Adrienne getroffen. Sie hat sich für eine Weiterbildung entschieden und war bereit, unsere Fragen zu beantworten.

Adrienne, was für eine Weiterbildung hast du gemacht und weshalb?

Nach meinem Master in Sozialwissenschaften und sieben Jahren Erfahrung in der Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit im Transportsektor wollte ich eine bessere theoretische Grundlage haben und meine Kompetenzen in der Konzeptualisierung von Kommunikationsprojekten stärken.

Da der Kommunikationssektor dynamisch ist und sich ständig weiterentwickelt, beispielsweise durch die künstliche Intelligenz, wurde mir schliesslich auch klar, dass ich für eine Fortsetzung meiner Karriere im Bereich der institutionellen Kommunikation ein Zusatzdiplom in diesem Bereich benötigen würde. Aus diesen Gründen habe ich beschlossen, mich einer neuen Herausforderung zu stellen und einen eidgenössischen Fachausweis in Public Relations zu erwerben.

Wie reagierte deine Vorgesetzte auf diese Entscheidung?

Sie hat mich sofort unterstützt, indem sie beschloss, einen Teil der Ausbildung und der Prüfungen zu finanzieren. Ich bin froh, für ein Unternehmen zu arbeiten, das in die berufliche Entwicklung seiner Mitarbeitenden investiert. Das trägt dazu bei, meine eigenen Fähigkeiten, die meines Teams und im weiteren Sinne die Wettbewerbsfähigkeit des gesamten Unternehmens zu verbessern.

Wie hast du deine Ausbildung erlebt?

Es war eine anspruchsvolle Ausbildung, ich hatte etwa sieben Monate lang zwei Tage pro Woche Unterricht. Anfangs konnte ich Arbeit und Studium gut miteinander vereinbaren, aber nach fünf Monaten fühlte ich mich sehr müde und gestresst, da die Prüfungen bevorstanden. Im Gespräch mit meiner Chefin kamen wir zur Lösung, dass ich für eine gewisse Zeit mein Arbeitspensum reduzieren. Zum Glück reagierte sie mit Wohlwollen und Verständnis. Das war eine Erleichterung! Am Ende habe ich mein Patent erhalten, was mich in meiner Fähigkeit, qualitativ hochwertige Arbeit zu leisten, bestärkt hat. Heute fühle ich mich in meiner täglichen Praxis besser ausgerüstet.

Welche Bilanz ziehen du und deine Vorgesetzte aus dieser Fortbildung?

Die Ausbildung war sowohl für mein Unternehmen als auch für mich selbst äusserst vorteilhaft. Ich habe neue konzeptionelle und strategische Kompetenzen erworben, die meine berufliche Praxis bereichert haben. Ich konnte auch mein berufliches Netzwerk erweitern, indem ich andere Spezialist*innen kennenlernte, mit denen ich mich noch immer regelmässig austausche.

Bei der Jahresbesprechung Ende letzten Jahres sagte mir meine Chefin, dass sie festgestellt habe, dass sich die Ausbildung positiv auf die Qualität meiner Arbeit und meine Fähigkeit, einen bedeutenden Beitrag zu den PR-Zielen des Unternehmens zu leisten, ausgewirkt habe. Ich habe daher mehr Verantwortung erhalten.

 

Vielen Dank, Adrienne !

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Autor*in

Anne-Valérie Geinoz

Anne-Valérie Geinoz

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