Wie hoch ist dein Lohn?

Immer mehr kommt die Forderung nach Lohntransparenz in Unternehmen: Ein Blick auf Vor- und Nachteile.

In der modernen Arbeitswelt gewinnt das Thema Gehalts-Transparenz zunehmend an Bedeutung. Es wird rege diskutiert, ob die Offenlegung von Gehältern das Arbeitsklima verbessert oder verschlechtert und welche Auswirkungen dies auf die Mitarbeitermotivation und die Unternehmenskultur hat.  

Vor dem Hintergrund, dass Frauen trotz gleichen Qualifikationen oft immer noch tiefere Löhne haben – Stichwort Gender Pay Gap – argumentieren Befürworter*innen, dass Transparenz für mehr Gerechtigkeit und Gleichstellung sorgt. Skeptiker*innen hingegen befürchten, dass dies Spannungen und Unmut hervorrufen könnte.  

Lassen wir uns die Vor- und Nachteile der Gehalts-Transparenz genauer anschauen. 

Vorteile von Lohntransparenz: 

  1. Förderung der Gleichstellung: Lohntransparenz kann dazu beitragen, Lohnlücken zwischen den Geschlechtern oder ethnischen Gruppen aufzudecken und zu beseitigen. Dadurch wird eine fairere und gerechtere Bezahlung gefördert.
  2. Erhöhte Motivation und Produktivität: Wenn Mitarbeitende wissen, dass ihre Leistung angemessen honoriert wird, steigt ihre Motivation und damit ihre Produktivität. Sie fühlen sich wertgeschätzt und sind eher bereit, sich voll einzubringen.
  3. Mehr Vertrauen in das Unternehmen: Offenheit über Gehälter kann das Vertrauen zwischen Mitarbeitenden und Führungskräften stärken. Klare und transparente Gehaltsstrukturen schaffen ein Gefühl der Ehrlichkeit und Offenheit im Unternehmen und stärken so die psychologische Sicherheit der Mitarbeitenden. 

Nachteile von Lohntransparenz 

  1. Potenzielle Konflikte: Die Offenlegung von Gehältern kann Unzufriedenheit hervorrufen, insbesondere wenn Unterschiede ungerechtfertigt erscheinen. Dies kann zu Spannungen unter Kolleg*innen führen.
  2. Weniger Verhandlungsflexibilität: Unternehmen könnten weniger Spielraum bei Gehaltsverhandlungen haben, wenn Gehälter standardisiert und öffentlich sind. Dies könnte es erschweren, herausragende Talente zu gewinnen oder zu halten.
  3. Erhöhter Verwaltungsaufwand: Die Umsetzung von Lohntransparenz erfordert oft eine sorgfältige Planung und Anpassung interner Verfahren, was zusätzlichen Aufwand und Kosten für die Personalabteilung bedeuten kann. 

Lohntransparenz immer mehr im Fokus  

Ob Löhne öffentlich gemacht werden oder nicht, bleibt es eine unternehmensspezifische Entscheidung. Jedes Unternehmen sollte die Vor- und Nachteile abwägen und dazu das Feedback der eigenen Mitarbeitenden einholen. Eine gut durchdachte Strategie kann dazu beitragen, die positiven Aspekte zu maximieren und mögliche negative Effekte abzumildern. 

Das Thema wird aber sowohl für Mitarbeitende als auch Unternehmen immer relevanter.  

Lohnbänder für den Vergleich 

In vielen Branchen gibt es sogenannte «Lohnbänder» – sie sind quasi eine Vorstufe zu transparenten Gehältern.  

Ein Lohnband, auch Gehaltsband genannt, ist ein Gehaltsrahmen, der die minimalen und maximalen Gehaltsgrenzen für eine bestimmte Position innerhalb eines Unternehmens festlegt. Es gibt einen klaren Überblick darüber, welche Vergütung für eine bestimmte Rolle je nach Qualifikation, Erfahrung und Verantwortung möglich ist. So schaffen Lohnbänder Strukturen für faire und konsistente Löhne und Anpassungen je nach Expertise.  

Lohnbänder als wichtiges Instrument 

Dank Lohnbändern haben Arbeitnehmende eine Möglichkeit, auf Jobsuche Unternehmen zu vergleichen oder sich selbst in Bezug zu Arbeitskolleg*innen zu stellen.  

Lohnbänder sind ein wichtiges Instrument im Personalwesen, um Transparenz, Fairness und Planungssicherheit in der Gehaltsstruktur eines Unternehmens zu schaffen. Suchst du nach Lohnbändern für deine Position, wirst du bestimmt im Internet fündig. Für Industriebetriebe sind zum Beispiel Landolt & Mächler Consultants eine wichtige Referenzgrösse. 

Autor*in

Manuela Donati

Manuela Donati

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