Megatrend New Work: Das kommt auf uns zu

New Work, ein Begriff, der sich in der Gesellschaft nahezu etabliert hat. New Work steht für einen Wandel der Arbeitswelt: Teilzeit- oder Remotearbeit, Digitalisierung und «Enthierarchisierung» stehen hier im Fokus. Was könnte uns zukünftig noch intensiver beschäftigten?

Welche Themen zeichnen sich ab? Zukunftsforscher*innen des Zukunftsinstituts werfen einen Blick auf einige Trends, die die Arbeitswelt von morgen prägen könnten.

Trend Nummer 1 – Die Frage nach dem Sinn

Wenn repetitive und anstrengende Arbeiten zunehmend durch Maschinen oder künstliche Intelligenz abgenommen werden, rückt die Sinnfrage bei noch mehr Mitarbeitenden in den Vordergrund. Warum tue ich das, was ich tue? Der Wunsch nach kreativem Arbeiten und sinnstiftenden Tätigkeiten wird immer zentraler. Auch die Unternehmensstrategie wird immer wichtiger: Welche Produkte oder Dienstleistungen bietet die Organisation, bei der ich arbeite, und inwiefern trägt sie zum Wohle der Allgemeinheit bei. Fragen, die immer mehr Angestellte beschäftigen.

Trend Nummer 2 – Weniger ist mehr

Ein Thema, das bereits in einigen europäischen Ländern umgesetzt worden ist oder diskutiert wird, ist die Reduzierung der Arbeitszeit bei gleichbleibendem Gehalt. Das Motto heisst: weniger ist mehr. Die landesübliche Vollarbeitszeit wird um fast zehn Stunden reduziert. Arbeitszeit kann flexibel eingesetzt werden und sich der individuellen Lebenssituation anpassen. Eine reduzierte Vollarbeitszeit macht produktiver und vermindert krankheitsbedingte Ausfälle.

In der Schweiz wird dieses Thema ebenfalls diskutiert. Eine Interpellation ist z.B. im Rahmen des Projektes engage.ch im Juni 2023 entstanden. Engage.ch bietet jungen Erwachsenen die Möglichkeit, ihre Anliegen einzubringen und mit Parlamentarier*innen zu debattieren. Gefragt wurde, ob der Bundesrat Kenntnis über die diversen Studien und Experimente anderer europäischer Staaten hat. Die Antwort ist: ja, die Studien werden geprüft, aber das Thema befindet sich noch in der Diskussion und es gibt bisher keinen eindeutigen Entscheid. 

Trend Nummer 3 – Das Büro erlebt ein Comeback

Während die Remote-Arbeit immer populärer wird und die Arbeitnehmenden die Vorteile des flexiblen Arbeitens von zu Hause aus geniessen, erlebt das Büro ein erstaunliches Comeback. Ob Co-Working, Workshop-Meetings oder einfach nur einen Kaffee zusammen trinken, das Büro wird gefeiert für die Möglichkeit, zwischenmenschliche Beziehungen zu pflegen und gemeinsame Erfahrungen auszutauschen. Im Büro können wir ein Wir-Gefühl entwickeln und unseren Teamgeist und unsere Unternehmenskultur stärken.

Work-Life-Blending statt Work-Life-Balance

Trend Nummer 4 - Work-Life-Blending statt Work-Life-Balance

Work-Life-Balance war einmal. Work-Life-Blending setzt sich gemäss einiger Zukunftsforscher*innen als neues Konzept durch. «Work-Life-Blending» lässt sich am besten als «Verschmelzung von Berufs- und Privatleben» übersetzen. Während die ewige Suche nach einer Balance zwischen Arbeit und Freizeit für viele Mitarbeitende konfliktbehaftet ist, definiert Work-Life-Blending das fliessende Zusammenspiel. Es handelt sich also vielmehr um ein Umdenken: Eine Integration von Arbeit in das Privatleben durch unterschiedliche Arbeitsformen kann mehr Flexibilität und Autonomie für Berufstätige bringen. Es birgt aber auch Gefahren der Überarbeitung und die Schwierigkeit, klare Grenzen aufzuzeigen. Es ist eine Entwicklung, die sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringt.

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