Vom Fax zur KI
Anfang November 1998 trat ich meine Stelle als Kommunikationsverantwortlicher beim damaligen Verband Schweizerischer Angestelltenvereine der Maschinen- und Elektroindustrie (VSAM) an. Die Arbeitswelt war noch weitgehend analog.
Einwegkommunikation
Meine Hauptaufgabe war, das monatlich erscheinende gedruckte Mitgliedermagazin «VSAM revue» mit Beiträgen zu füllen. Diese verfasste ich im Word auf einem PC und übergab sie auf Diskette einem Layouter.
Das Mitgliedermagazin, später in Apunto umgetauft, war der einzige Kommunikationskanal mit den Mitgliedern. Es war eine Einwegkommunikation – vom Verband zum Mitglied.
Medienmitteilungen per Fax
Eine weitere Aufgabe von mir war, Medienmitteilungen zu verfassen. Man kann es sich heute kaum mehr vorstellen: Diese Meldungen wurden ausgedruckt und per Fax an die Medien versandt.
Bald stiegen wir auf Mailversand um. Erst später nutzten wir dafür spezielle Mailingprogramme, die dafür sorgten, dass die Mails nicht als Spam betrachtet wurden. Das erste Tool war so kompliziert und umständlich, dass wir es wechseln mussten.
Digitalisierung in raschen Schritten
Immer rascher wurden Aufgaben digitalisiert. Zum Beispiel die Medienbeobachtung oder die Übersetzungen.
Was meine Arbeit jedoch besonders stark veränderte, waren neue, digitale Kommunikationskanäle, die wir bespielten:
- Eine Online-Ausgabe der Mitgliederzeitschrift Apunto
- Ein Newsletter Angestellte Schweiz und ein Newsletter Weiterbildung
- Soziale Medien: zuerst Facebook, dann Twitter, Youtube und Instagram.
- Gezielte Mailings
Ich erwarb viele neue Skills, unter anderem: Kurze und knackige Texte für Social Media schreiben, Videos drehen und schneiden, Fotos bearbeiten, Newsletter und Mailings nach Mitgliedersegmenten erstellen.
Dialog und themengetriebene Kommunikation
Die neuen elektronischen Kommunikationskanäle ermöglichten es, mit den Mitgliedern vermehrt in einen Dialog zu treten, statt sie nur zu informieren. Die Einwegkommunikation war Vergangenheit.
Die Printausgabe des Mitgliedermagazins wurde 2022 eingestellt. Seitdem ist Angestellte Schweiz mit Ausnahme eines vier Mal im Jahr versandten Print-Newsletters komplett digital unterwegs. Die dynamische, nach Themen orientierte Website ist die Informationsdrehscheibe des Verbands.
Auch die Planung der Kommunikationsaktivitäten erfolgt bei Angestellte Schweiz digital. So haben alle Kolleg*innen im Kommunikationsteam den Überblick und sind auf dem gleichen Stand.
KI als Jobkiller?
Mit der Digitalisierung kam ich stets gut zurecht. Bis bei mir Ende 2022 die künstliche Intelligenz einen Schock auslöste. Plötzlich konnte sie zusammenhängende Texte schreiben und Bilder erstellen, die man kaum mehr von menschlich kreierten unterscheiden konnte. Ich fragte mich: «Werde ich kurz vor meiner Pensionierung noch arbeitslos?»
Zum Glück hatte ich mich mit der Digitalisierung schon früh intensiv auseinandergesetzt. Bereits Anfang 2015 hatte ich sie im Mitgliedermagazin als Schwerpunkt thematisiert – als noch kaum jemand darüber sprach.
Durch Gespräche mit Digitalisierungsexpert*innen wusste ich, dass technische Revolutionen immer auch neue Arbeitsplätze schaffen, mehr als sie vernichten. Dies machte mich zuversichtlich, dass mich Chat GPT nicht ersetzen würde.
Natürlich probierte ich das Programm sofort aus. Das Resultat war verblüffend! Ebenso erstaunlich sind die Bilder, die man mittels künstlicher Intelligenz herstellen kann. Hast du gemerkt, dass das Foto zu diesem Artikel KI-generiert ist?
Lebenslanges Lernen
25 Jahre in derselben Organisation sind eine lange Zeit. Mir wurde nie langweilig, weil ich stets herausgefordert war, Neues zu lernen. Das lebenslange Lernen, das ich bei Angestellte Schweiz oft propagiert habe, setzte ich selbst um. Ich bildete mich an Fachhochschulen, in praktischen Kursen und «on the job» weiter. So blieb ich stets am Puls der zunehmend digitalisierten Arbeitswelt. Es hätte spannender nicht sein können!
Mit diesem Artikel, den ich ganz ohne KI-Unterstützung geschrieben habe, verabschiede ich mich von Angestellte Schweiz und von dir, liebe Leserin, lieber Leser.
Wie gut schreibt KI?
Möchtest du wissen, wie sich ein von Chat GPT geschriebener Artikel liest? Wir haben das Programm einen Rechtsartikel schreiben lassen.
Autor*in
Hansjörg Schmid
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