Aktuelle digitale Herausforderungen
Dieser Herausforderung hat sich das Swiss Internet Governance Forum (IGF) gestellt, das am 5. Juni in Bern in hybrider Form stattfand.
In einem seit Jahren regelmässig stattfindenden öffentlichen Aufruf (Call for Issues) zeigt das Swiss IGF auf, welche digitalen Themen die verschiedenen Interessengruppen in der Schweiz am meisten betreffen und eine öffentliche Debatte benötigen.
In der letzten Ausgabe von Anfang 2024 wurden unter anderem die grössten aktuellen digitalen Herausforderungen identifiziert:
- Die Nutzung und Regulierung von künstlicher Intelligenz, sowohl auf internationaler als auch auf nationaler Ebene, und die Herausforderung in Bezug auf Desinformation.
- Die aktuellen Anforderungen an die Cybersicherheit und ihre politische Bedeutung.
- Nachhaltigkeit durch oder trotz Digitalisierung
- Der integrative Zugang zu digitalen Technologien.
- Die grundrechtlichen und ethischen Anforderungen an die elektronische Identifizierung.
Diese Themen wurden auf dem Swiss IGF 2024 mit allen Interessengruppen diskutiert.
Regulierung von KI - Überblick über das internationale Rennen
Nicht nur die Entwicklung und Nutzung, sondern auch die Regulierung von Künstlicher Intelligenz ist zu einem globalen Wettlauf geworden. Am 5. Juni 2024 wurden die verschiedenen internationalen Ansätze (u. a. der "AI Act" der EU, das Executive Decree von Präsident Biden, der Hiroshima-Prozess zur KI der G7 und die KI-Konvention des Europarats) von Expert*innen vorgestellt und mit den Gästen diskutiert. Ziel der Analysen war es, die zukünftige Position der Schweiz zu beleuchten.
Isabel de Sola (United Nations) sagte, dass es sich in erster Linie um ein Problem der Governance und nicht der Regulierung handele. Es gibt mehrere parallele Initiativen, die auf UN-Ebene laufen. Viele Länder nehmen jedoch noch nicht an diesen Verhandlungen teil. Der Europarat ist bestrebt, die notwendigen Massnahmen zum Schutz der Verbraucherrechte zu ergreifen und sich auch mit nachhaltiger Entwicklung zu befassen.
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Thomas Schneider vom Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) sagte, es brauche eine internationale Regelung und eine Governance der KI. Es müssen Standards geschaffen werden, aber man muss das Rad nicht komplett neu erfinden und auf den bereits bestehenden gesetzlichen Grundlagen aufbauen.
Anschliessend sprach Jeremy Rollison von Microsoft. Für ihn ist KI prioritär: Man muss die Technologie hinter der KI verstehen, aber die Infrastruktur ist genauso wichtig, wie auch Fragen zum Thema Energie. Aspekte und Vorschriften müssen berücksichtigt werden. Die EU hat gemäss Rollison seit 2018 gute Arbeit geleistet hat. Man muss sich international einigen und Standards untereinander abstimmen. Die Regulierungsmodelle werden sich nicht von selbst ändern, eine Harmonisierung von Standard ist notwendig.
Regulierung der Künstlichen Intelligenz in der Schweiz
Seit dem Swiss IGF 2023 hat es weltweit viele wichtige Entwicklungen im Bereich der Regulierung von künstlicher Intelligenz ("KI") gegeben. Der Auftrag des Bundesrates an das UVEK, bis Ende 2024 eine Übersicht über mögliche Regulierungsansätze für KI zu erstellen, wird weiterhin bearbeitet. Die Diskussion über mögliche Regulierungsansätze für die Schweiz ist zwischen verschiedenen Vertreter*innen aus Forschung, Wirtschaft sowie der Zivilgesellschaft noch nicht abgeschlossen.
Autor*in
Anne-Valérie Geinoz
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