KI in der Schweiz regulieren

Um den drohenden Klimakollaps zu verhindern, sind tiefgreifende Veränderungen nötig. Innovative Lösungen der Unternehmen und die richtigen politischen Rahmenbedingungen reichen nicht. Damit sich Firmen bewegen, braucht es das Engagement und den Druck der Mitarbeiter*innen. Also auch von dir und deinen Kolleg*innen.
Dieser wachsende Einfluss findet im angelsächsischen Raum unter dem Begriff «employee activism» (Aktivismus von Angestellten) viel Beachtung. Und zeigt Wirkung: Grosse Unternehmen wie Google oder Amazon haben sich als Reaktion auf die Kritik ihrer Angestellten ehrgeizigere Klimaziele gesetzt.
Wir bei Angestellte Schweiz haben das Thema früh aufgegriffen. Wir haben Anfang 2020 erste Schulungen lanciert, zusammen mit dem Wirtschaftsverband swisscleantech. So fördern wir den Dialog und die Mitwirkung zum Thema Nachhaltigkeit. Mit der Weiterbildung wirst du und werden deine Kolleg*innen befähigt, in euren Unternehmen Einfluss auf die ökologische Ausrichtung zu nehmen.
«Wir sensibilisieren die Mitarbeitenden. Sie sollen Druck machen, wenn das eigene Unternehmen zu wenig für den Klimaschutz unternimmt», sagt Stefan Studer, Geschäftsführer Angestellte Schweiz. «Wir unterstützen sie, sich konstruktiv einzubringen - mit konkreten Vorschlägen und umsetzbaren Projekten. Sei es beim Energiesparen oder um Rohstoffe zu schonen.»
Auch Christian Zeyer, Geschäftsführer von swisscleantech, weiss um die Bedeutung der Angestellten. «Sie sind wichtige Partner, wenn es darum geht, die Wirtschaft klimatauglich zu machen. Deshalb ist für uns die Zusammenarbeit mit Angestellte Schweiz so wichtig. So erreichen wir die Basis in den Betrieben und können gemeinsam noch mehr Firmen für konsequenten Klimaschutz motivieren.»
«Die Mitarbeitenden sollen Druck machen, wenn das eigene Unternehmen zu wenig für den Klimaschutz unternimmt.»
«Es reicht nicht, wenn die Bevölkerung für das Klima demonstriert oder wenn sich Klimaaktivist*innen auf Strassen ankleben. Es braucht das Engagement in den Betrieben», sagt Stefan Studer. Er ist überzeugt, dass Mitarbeitende sehr viel bewegen können, indem sie Gespräche anstossen. In Teamsitzungen ebenso wie in der Kaffeepause.
Deshalb hat Angestellte Schweiz im Oktober 2024 zusammen mit Siemens Schweiz eine Ausbildung für betriebliche Nachhaltigkeitsbeauftragte lanciert. Das Pilotprojekt ist eine innovative und in der Schweizer Unternehmenswelt einmalige Initiative. Teilnehmer*innen erlernen Grundlagen, Methoden und Instrumente für die Integration von Nachhaltigkeitsaspekten, die das ganzheitliche Denken in ihrem Bereich fördern.
Die Unternehmen sind sich inzwischen bewusst, wie gross der Einfluss der Angestellten ist. So wird «Employee activism» an den Business Schools in den USA intensiv diskutiert. Ausführliche Checklisten fassen zusammen, wie sich Firmen auf das wachsende Engagement ihrer Angestellten vorbereiten können und was sie vermeiden müssen. Drei Fehler stehen im Vordergrund:
«Es braucht das Engagement in den Betrieben.»
Die ökologische Transformation ist ein Prozess, der Zeit und Energie benötigt. Auf diesem Weg die Forderungen der Angestellten zu ignorieren, ist keine Option mehr. Kommt hinzu, dass Inaktivität beim Thema Klimaschutz auch Kritik von Investoren und anderen Anspruchsgruppen weckt.
Dir und deinen Kolleg*innen eröffnen sich so neue Chancen. Ihr könnt wichtige Impulse setzen und erforderliche Veränderungen im Unternehmen anstossen. Und das auf effektive Art: Ihr wissen genau, wo beim Umwelt- und Klimaschutz die Hotspots in ihrem Betrieb sind. Umwelt und Klima profitieren, und eure Arbeit erhält dadurch noch mehr Sinn.