KI in der Schweiz regulieren
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Jobsharing oder «geteilte Arbeit» ist eine besondere Form der Teilzeitarbeit. Zwei oder mehr Personen teilen sich eine Stelle mit voneinander abhängigen Aufgaben, aber gemeinsamer Verantwortung. Dadurch kann die Stelle voll besetzt werden, jede Person arbeitet jedoch Teilzeit.
Jobsharing ist ein Trend bei jungen Unternehmen und wird auch sonst in der Berufswelt immer beliebter. Wenn eine Stelle ein besonderes Engagement erfordert und über ein Vollzeitäquivalent hinausgeht, ist Jobsharing die Lösung. Es kombiniert die Fähigkeiten und Erfahrungen mehrerer Personen und wird so den Anforderungen einer Stelle gerecht.
Annick, 35, ist «HR Co-Business Partner» im Gesundheitsbereich. Zusammen mit ihrer Kollegin Myriam teilt sie sich die Stelle als Personalverantwortliche des Unternehmens. «Bei mehreren hundert Mitarbeitenden war es unmöglich, allen einen qualitativ hochwertigen Service und volle Betreuung zu bieten, selbst mit 100 %», gesteht sie.
«Wir haben die gleiche Arbeit und die gleichen Probleme. So können wir uns austauschen und verbessern.»
Die beiden Leiterinnen teilten sich also ihre Aufgabe und teilten die Gesundheitsmitarbeitenden nach Abteilungen in gleich grosse Gruppen. «Wir haben die gleiche Arbeit und die gleichen Probleme. So können wir uns austauschen und verbessern», stellt Myriam begeistert fest.
Das Jobsharing ermöglicht es den beiden, die ganze Woche den vollen Service zu bieten und trotzdem Teilzeit zu arbeiten. Sich bei Abwesenheit oder Ferien gegenseitig vertreten zu können, wird ebenfalls sehr geschätzt: «Ich gehe immer mit einem gutem Gefühl, weil ich weiss, dass Myriam während meiner Abwesenheit die Personalabteilung übernimmt», sagt Annick mit einem Lächeln.
Teilt man die Verantwortung mit einer Partnerin, einem Partner, dann teilt man die Aufgaben und verringert den Druck. Die gemeinsame Verantwortung erzeugt Solidarität unter den Kolleg*innen: In schwierigen Situationen zieht man am gleichen Strang und handelt lösungsorientiert. Da Jobsharing Vertretungen erleichtert, kann es Überlastungen und Burnout vorbeugen.
Das Jobsharing-Arbeitsmodell eignet sich nicht für jede Persönlichkeit. Macht zu teilen bedeutet auch, zeitweise auf sie verzichten zu müssen und versöhnlich zu sein. Die gerechte Aufgabenverteilung muss im Vorfeld geregelt werden. Das erfordert eine gute Koordination und einen Austausch zwischen den Partner*innen. Jobsharing ist auch nicht für alle Arten von Stellen geeignet, sondern vor allem für solche mit Verantwortung.
«Ich gehe immer mit einem gutem Gefühl, weil ich weiss, dass Myriam während meiner Abwesenheit die Personalabteilung übernimmt.»
Mit Jobsharing erhalten Teilzeitbeschäftigte Zugang zu interessanten Stellen und sie können Führungsverantwortung übernehmen. Gleichzeitig haben sie eine gute Work-Life-Balance. Sie müssen weder ihre beruflichen Ziele noch ihr Privatleben aufgeben.