So kommt dein Feedback richtig an

Damit dein Feedback klar verstanden und effektiv umgesetzt wird, beachte diese Regeln.

Feedback geben ist eine grosse Kunst, denn nicht immer kommt die Rückmeldung so an, wie sie gemeint war. 

Deswegen Feedback zu vermeiden ist aber auch nicht die Lösung. Denn Feedback geben ist wichtig und bringt Organisationen voran. Wir Menschen lernen aus Feedbacks, sie können uns motivieren und helfen, uns besser zu verwirklichen.

Ob Führungsperson oder nicht, gib deinen Arbeitskolleg*innen regelmässig Rückmeldung zu ihrer Arbeit. 

Goldene Regeln für ein konstruktives Feedback

  • Sei dir über deine eigene Motivation für das Feedback bewusst. Feedback dient nicht dazu, Frust abzulassen, deine Meinung kundzutun oder jemanden zu beurteilen.
  • Beschreibe deine Wahrnehmungen oder Beobachtungen, statt Bewertungen, Vermutungen, Spekulationen, Interpretationen, moralische Urteile oder Drohungen abzugeben.
  • Überlege dir gut, was du sagen willst, formuliere präzise, nachvollziehbar, konkret und mit Ich-Botschaften.
  • Dein Feedback muss sachlich richtig und brauchbar sein.
  • Beschränke dich auf wenige wichtige Punkte. Hast du noch weitere Punkte, sprich sie später separat an.
  • Sei respektvoll und ehrlich und begegne deinem Gegenüber auf Augenhöhe.
  • Spreche veränderbare Verhaltensweisen an, auf die dein Gegenüber Einfluss nehmen kann.
  • Gib negatives Feedback von Angesicht zu Angesicht, ohne andere Zuhörer*innen. Vergiss bei negativem Feedback nicht, auch zu loben, was gut ist.
  • Überlege dir, welche Reaktionen dein Feedback auslösen könnte und bereite dich darauf vor.
  • Versichere dich, dass du richtig verstanden wurdest. Hab ein offenes Ohr, gib Gelegenheit zum Antworten.
  • Biete Unterstützung an, falls gewünscht.

Mit der WWW-Regel schnell zum Ziel

Ein schnelles Verfahren, Feedback anzuwenden ist die WWW-Regel. Die drei «W» stehen für: Wahrnehmung schildern, Wirkung erläutern, Wunsch formulieren.

Ein Beispiel aus der Praxis: Statt zu sagen «Jetzt kommst du schon wieder zu spät zum Meeting» sagst du:

  • «Mir ist aufgefallen, dass du oft einige Minuten zu spät zu unseren Meetings kommst.» (Wahrnehmung)
  • «Das ärgert mich und wirkt auf mich, wie wenn die Meetings für dich nicht so wichtig wären und es dir egal wäre, dass die anderen auf dich warten müssen.» (Wirkung) 
  • «Ich wünsche mir, dass wir in Zukunft unsere Meetings pünktlich beginnen können, danke.» (Wunsch) 

Übrigens: Feedbacks sind keine Befehle. Es ist den Empfänger*innen überlassen, was sie damit anfangen. 

(Dieser Artikel wurde überarbeitet und erstmals am 6. November 2023 publiziert)

Autor*in

Hansjörg Schmid

Hansjörg Schmid

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