Die Arbeitswelt in Zahlen

Das BFS veröffentlichte seine neuesten Statistiken über die Qualität der Arbeit in der Schweiz. Die auffälligste Entwicklung seit 2013 betrifft die Möglichkeit der Telearbeit.

Die jüngsten Ergebnisse des Bundesamtes für Statistik zeigen, dass flexible Arbeit oder Arbeit von zu Hause aus häufiger vorkommt als noch vor zehn Jahren. Insgesamt haben die Arbeitnehmer*innen auch weniger Angst, ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Dagegen hat das Gefühl, eine sinnvolle Arbeit zu verrichten, leicht abgenommen, insbesondere bei jungen Menschen.

 

Löhne und Wochenstunden

Zunächst die Frage der Kaufkraft: Der Medianlohn ist seit 2013 um 5,4% gestiegen. Die Anzahl der Urlaubswochen bleibt bei durchschnittlich 5 Wochen für Arbeitnehmer*innen, gegenüber 3,5 Wochen für Selbständige. Dagegen sank die durchschnittliche Anzahl der vertraglich vereinbarten Stunden pro Woche für einen 100%igen Arbeitnehmer von 41,5 Stunden auf 40,2 Stunden. Darüber hinaus unterliegen seit 2013 228.000 Personen mehr einem Tarifvertrag (1.970.300 gegenüber 1.742.100).

 

Home-office nimmt zu

Die COVID-Krise hat wenig überraschend die Flexibilität am Arbeitsplatz erhöht und die Möglichkeiten, von daheim aus zu arbeiten, erweitert. So geben 38% der Befragten an, dass sie zumindest ab und zu Homeoffice leisten können, gegenüber 27% im Jahr 2017. Darüber hinaus profitieren 47% von flexiblen Arbeitszeiten, 5% mehr als 2013. Was die Tendenz zum Pendeln betrifft, so wohnen 8% der Befragten mehr als eine Stunde von ihrem Arbeitsplatz entfernt; vor zehn Jahren waren dies 10% der Arbeitnehmer.

 

Atypische Beschäftigung und Frauenerwerbstätigkeit

Atypische Beschäftigungsverhältnisse sind weiterhin häufig anzutreffen. 6% der durchschnittlichen Bevölkerung arbeitet nachts, 27% samstags und 16% sonntags. 8% der Arbeitnehmer*innen haben einen Vertrag auf Abruf und 7,2% einen befristeten Vertrag. 16% der Frauen arbeiten abends, bei den 15- bis 24-Jährigen sind es sogar 22%. Darüber hinaus gehen 10 % der Frauen einer Doppelbeschäftigung nach, verglichen mit 5 % der Männer. Für 1,6% von ihnen erfolgt der zweite Job zusätzlich zu einem 100%igen Hauptjob, gegenüber 1,1 im Jahr 2013 (1,1%) - Folgen der steigenden Lebenshaltungskosten? Der Anteil der erwerbstätigen Frauen, die Kinder unter sieben Jahren im Haushalt haben, stieg in einem Jahrzehnt um 6% (74% im Jahr 2013 gegenüber 80% jetzt).

 

Arbeitsplatzsicherheit und Vorsorge

In Zeiten des Mangels an qualifizierten Arbeitskräften halten es 54,8% der Befragten für einfach bis sehr einfach, im Falle einer Entlassung einen vergleichbaren Arbeitsplatz zu finden, gegenüber 47,8% im Jahr 2012, und 90% haben keine besondere Angst, ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Während sich die Arbeitsplatzsicherheit also in die richtige Richtung entwickelt, scheinen sich die Schweizer mehr Sorgen um ihre Rente zu machen: 55% (Durchschnitt zwischen Schweizern und Ausländern) werden 2021 Beiträge in eine dritte Säule einzahlen, gegenüber 42% im Jahr 2011. Der Anstieg des Anteils der Arbeitnehmer, die in die zweite Säule einzahlen, um 5% ist ebenfalls ermutigend (93%). Bei den Selbständigen zahlt jedoch nur jeder Fünfte ein.

 

Junge Menschen auf der Suche nach Sinn

Die Generation der 15- bis 24-Jährigen ist die einzige, die sich heute mehr Sorgen über eine Entlassung macht als noch vor zehn Jahren. 44% der jungen Leute geben an, dass es ihnen an Autonomie in ihrem Job mangelt, gegenüber 30% in allen Altersgruppen. Ausserdem findet einer von vier jungen Menschen seine Arbeit nicht sinnvoll; 2012 war es einer von fünf. Der Anteil der Arbeitnehmer, die ihre Arbeit als sinnvoll erachten, ist seit 2012 um 2% gesunken.

 

Autor*in

Laure Fasel

Laure Fasel

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