Psychologische Sicherheit am Arbeitsplatz (1)

Die Sommerzeit mit ihren gestaffelten Urlaubszeiten und den spärlich besetzten Büros ist oft eine Auszeit vom üblichen Trubel in Unternehmen. Auch wenn die Arbeitsbelastung je nach Bereich zurückgehen kann, kann diese ruhige Zeit auch die Motivation beeinträchtigen und bei denjenigen, die ihren Urlaub ausserhalb der Saison nehmen, zu einer latenten Demotivation führen. Welche gemeinsamen Rituale kann man einführen, um das zu vermeiden?
Wenn die Sonne draussen scheint und die Seen voller Leute sind, ist Überstunden machen nicht gerade verlockend und die Belastung für die anwesenden Teammitglieder steigt, wenn die Abwesenden ihre Urlaubsplanung nicht gut organisiert haben. Der Schlüssel zu einem entspannten Sommer liegt also in der Vorausplanung und Information: Die interne Kommunikation spielt dabei eine zentrale Rolle. Ein klarer Abwesenheitsplan, der für alle sichtbar ist, ermöglicht es allen, sich ohne böse Überraschungen zu organisieren. Mitarbeiter,*innen, die eine längere Abwesenheit planen, sind dafür verantwortlich, ihre Kolleg*innen über eventuell Unvorhergesehenes und Projekte, die während ihrer Abwesenheit zu erledigen sind, im Voraus zu informieren.
Idee: Um die Zusammenarbeit aufrechtzuerhalten, könnten «Sommer-Duos» gebildet werden. Diese Arbeit zu zweit ermöglicht eine flexiblere Aufteilung der Aufgaben und verhindert, dass eine Person überlastet wird.
Auch wenn nur wenige Mitarbeiter*innen anwesend sind, sollte der Teamgeist nicht in den Urlaub fahren. Im Gegenteil, es ist eine Gelegenheit, etwas anderes zu machen und sich auszutauschen. Sich in kleiner Runde im Büro zu treffen, stärkt den Zusammenhalt, vor allem, wenn man gemeinsame Kaffeepausen, ein gemeinsames Mittagessen oder einen spontanen Apéro organisiert. Das Sommerwetter ist ausserdem ideal, um bei einem Glace oder einer Mittagspause im Park informelle Gespräche zu führen.
Idee: Die südlichen Länder, die unter der Sommerhitze leiden, haben einen dem Klima angepassten geteilten Arbeitsplan eingeführt. Man arbeitet früh morgens oder am frühen Abend mit langen Pausen am Nachmittag. Eine Inspirationsquelle für alle, die das Glück haben, flexible Arbeitszeiten zu haben.
Der Sommer ist oft gleichbedeutend mit einer Verlangsamung externer Projekte. Es ist also der perfekte Moment, um mal anders zu arbeiten und neue Wege zu erkunden. Online-Schulungen, vergessene interne Projekte, Brainstorming im Freien: Es gibt viele Möglichkeiten, die freie Zeit sinnvoll und spannend zu nutzen. Das ist auch eine Chance, die Vielseitigkeit zu fördern. Gibt es eine*n Kolleg*in aus einer anderen Abteilung, den*die du mal kennenlernen möchtest? Ein Tool, das du ausprobieren willst? Ein Projekt, das du wieder aufleben lassen möchtest? Diese Sommerpause kann zu einem Experimentierfeld werden.
Im Sommer auf Kurs bleiben bedeutet also, die Organisation anzupassen, ohne dabei Engagement oder Wohlbefinden zu opfern. Es bedeutet auch, den anwesenden Teammitgliedern zu vertrauen, ihre Bemühungen zu würdigen und die Gelegenheit zu nutzen, um eine kollektive Dynamik zu schaffen, die sich im hektischen Rhythmus des neuen Arbeitsjahres als sehr nützlich erweisen wird.