CSR: Ein Schritt in die nachhaltige Zukunft

 

Heutzutage ist es schwierig, an der Abkürzung CSR (Corporate Social Responsibility) vorbeizugehen, ohne davon zu hören. Ob auf Konferenzen, in den Medien oder sogar bei der Kaffeemaschine, CSR ist in aller Munde.

Aber was ist CSR wirklich? Wie können sich Unternehmen auf authentische und effektive Weise engagieren? Und vor allem, wie kann man die Fallen von Greenwashing und falschen Tatsachen vermeiden?

Hier ist eine Entschlüsselung von CSR, um dieses in der Geschäftswelt unumgängliche Konzept besser zu verstehen.

Was ist CSR?

Corporate Social Responsibility (CSR) bedeutet, dass Unternehmen freiwillig soziale, ökologische und wirtschaftliche Belange in ihre Geschäftsaktivitäten und in die Interaktion mit ihren Stakeholdern (Kunden, Angestellte, Lieferanten, etc.) einbeziehen. Mit anderen Worten, es ist die Art und Weise, wie ein Unternehmen einen positiven Beitrag zur Gesellschaft leistet und gleichzeitig seine Rentabilität sicherstellt.

CSR besteht aus drei grundlegenden Säulen:

  1. Soziales: Verbesserung der Arbeitsbedingungen, Chancengleichheit, Vielfalt und Integration.
  2. Umwelt: Reduzierung des CO2-Fussabdrucks, Abfallmanagement, nachhaltige Nutzung von Ressourcen.
  3. Wirtschaftlich: Ethisches Geschäftsgebaren, finanzielle Transparenz, positive Auswirkungen auf die lokale Gemeinschaft.

Warum ist CSR in Europa und der westlichen Welt so wichtig?

In Europa wird CSR häufig nicht nur als strategische Wahl, sondern auch als moralische und rechtliche Verpflichtung angesehen. Es wurden zahlreiche Vorschriften eingeführt, um Unternehmen zu ermutigen, verantwortungsvolle Praktiken zu übernehmen.

In Frankreich beispielsweise verpflichtet das Grenelle II-Gesetz grosse Unternehmen, nicht-finanzielle Informationen über ihre soziale und ökologische Leistung zu veröffentlichen. Darüber hinaus werden die europäischen Verbraucher zunehmend sensibler für die ethischen Praktiken von Unternehmen und bevorzugen häufig Unternehmen, die sich aktiv an CSR-Initiativen beteiligen.

Die Fallstricke

CSR kann ein mächtiges Instrument zur Wertschöpfung sein, aber es gibt auch Fallen, welche die Glaubwürdigkeit der CSR untergraben können:

  1. Greenwashing: Hierbei geht es darum, ein falsches ökologisches Bild zu vermitteln, indem ausgiebig über grüne Aktionen kommuniziert wird, die in Wirklichkeit nur oberflächlich sind. Beispielsweise wird behauptet, recycelte Materialien zu verwenden, obwohl diese nur einen sehr geringen Prozentsatz der Gesamtproduktion ausmachen. Greenwashing kann dem Ruf eines Unternehmens schaden, wenn Verbraucher und Regulierungsbehörden die Täuschung bemerken.
  2. Greenification: In der Nähe des Greenwashing liegt die Greenification, bei der Umweltinitiativen verschönert werden, um die Interessengruppen zu täuschen. Dies kann die Verwendung von vagen oder nicht zertifizierten Begriffen wie «100 % natürlich» oder «umweltfreundlich» ohne greifbare Beweise beinhalten.
  3. Falsche Vorteile für die Mitarbeiter: Ankündigung von Massnahmen zum Wohlbefinden am Arbeitsplatz (wie Telearbeit oder flexible Arbeitszeiten), ohne diese tatsächlich effektiv und integrativ umzusetzen. Die Mitarbeiter könnten einen Mangel an Authentizität und Vertrauen gegenüber ihrem Arbeitgeber empfinden.

Einige einfache CSR-Initiativen für KMU

Für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mag die Integration von CSR eine große Herausforderung sein, aber es gibt einfache und effektive Massnahmen, mit denen man beginnen kann:

  1. Reduzierung des Energieverbrauchs: Installiere LED-Beleuchtung, ermutige dein Team dazu, nicht genutzte Geräte auszuschalten oder installiere Geräte zur Überwachung des Energieverbrauchs.
  2. Förderung sanfter Mobilität: Ermutige die Mitarbeitenden, öffentliche Verkehrsmittel, Fahrgemeinschaften oder das Velo zu benutzen, indem du Anreize wie Zuschüsse oder Veloparkplätze anbietest.
  3. Einführung von Abfalltrennung: Stelle Recyclingbehälter für Papier, Plastik und Glas in den Büros bereit und sensibilisiere die Mitarbeiitenden für die Bedeutung der Abfallreduzierung.
  4. Einführung einer Ethik-Charta: Festlegung klarer Grundsätze zur Bekämpfung von Diskriminierung, zur Achtung der Menschenrechte und zu ehrlichen und transparenten Geschäftspraktiken.

Glossar

  • CSR: Gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen.
  • Greenwashing: Praxis der Vermittlung eines irreführend umweltfreundlichen Images.
  • Greenification: Missbrauch von ökologischen Begriffen, die nicht gerechtfertigt sind.
  • Carbon Footprint: Messung der Treibhausgasemissionen eines Unternehmens.
  • Beteiligte Parteien: Alle Akteure, die von der Tätigkeit des Unternehmens betroffen sind (Kunden, Angestellte, Aktionäre usw.).

CSR ist mehr als nur ein Trend oder eine Kommunikationsstrategie; es ist ein langfristiges Engagement, das Authentizität und Transparenz erfordert. Für grosse und kleine Unternehmen ist die Einführung verantwortungsvoller Praktiken nicht nur gut für den Planeten und die Gesellschaft, sondern auch für ihr eigenes Fortbestehen und ihren Ruf. Durch einfache und ehrliche Schritte kann jedes Unternehmen zu einer nachhaltigeren Zukunft beitragen.

Autor*in

Anne-Valérie Geinoz

Anne-Valérie Geinoz

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