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Bei der Projektsitzung sind sich wieder einmal alle uneinig.
Abteilungsleiterin Sandra möchte vorwärtsmachen und gibt ehrgeizige Ziele vor. Für Programmierer Benjamin sind noch viel zu viele Details ungeklärt. Mediamatikerin Valérie hat die versprochene Visualisierung noch immer nicht erstellt, bringt aber begeistert drei neue Ideen ein. Otto zeigt für jedes Anliegen Verständnis. Er sagt, dass ihm noch Angaben fehlten, um die Dokumentation fertigstellen zu können.
Du bist Projektleiter*in und raufst dir die Haare.
In diesem Projekt hast du es mit ganz unterschiedlichen Menschentypen zu tun, die ebenso unterschiedliche Arbeitsweisen haben. Wie zum Teufel bringst du alles auf einen Nenner und das Projekt zum erfolgreichen Abschluss?
Hilfreich für dich ist in dieser Situation, zwei Dinge zu wissen: Wie du selbst funktionierst und wie deine Teammitglieder ticken. Weisst du das, dann kannst du:
Lass uns mal deine Teammitglieder typologisieren:
Und was bist du?
Googelt man im Internet nach Arbeitstypen, dann stösst man auf unterschiedlichste Systematiken. Klischierte Zuordnungen im Stil von «Sonnenschein» oder «Dr. Oberschlau» kann man gleich vergessen.
Ernstere Ansätze gehen bis in die Zeit der alten Griechen zurück. Sie unterscheiden die Temperamente Sanguiniker (Element Luft), Choleriker (Feuer), Melancholiker (Erde) und Phlegmatiker (Wasser).
Häufig im Internet zu finden sind Typologien, die sich von einzelnen Charaktereigenschaften von Menschen ableiten lassen – Arbeitstypen wie Organisationstalent, Chaotin, Perfektionistin, Trödler, Sensibler, Minimalistin. Der Nutzen ist beschränkt, da der Mensch auf eine einzige dominante Charaktereigenschaft reduziert wird.
Zielführender ist eine Typologisierung nach Arbeitsstilen. Typen wie Zielorientierte*r, Teamplayer, Analytiker*in, Anführer*in und Koordinator*in sind auf Anhieb verständlich.
Erkennst du deine Teamkolleg*innen in dieser Systematik? Sandra ist eine Zielorientierte und Anführerin, Benjamin ein Analytiker, Valérie eine Individualistin und Otto ein Teamplayer. Du selbst würdest dich in diesem Projekt gut als Koordinator*in machen.
Geht es in Betrieben darum, wichtige Funktionen zu besetzen, dann kommen ausgefeiltere Modelle und entsprechende Persönlichkeitstests zum Einsatz.
Eine in unseren Breitegraden bei der Personalauswahl häufig verwendete Typologie ist das DISG-Modell. Die Buchstaben stehen für Dominant = extrovertiertes und aufgabenorientiertes Verhalten, Initiativ = extrovertiertes und menschenorientiertes Verhalten, Stetig = introvertiertes und menschenorientiertes Verhalten und Gewissenhaft = introvertiertes und aufgabenorientiertes Verhalten.
Den vier Grundtypen werden in der Anwendung des Systems meistens Farben zugeschrieben:
Aus diesen Zuschreibungen ergeben sich die Eigenschaften der jeweiligen Typen:
Nach dem DISG-Modell ist bei jedem Menschen jede Verhaltenstendenz aus den vier Bereichen vorhanden – allerdings in unterschiedlicher Ausprägung. Man kann normalerweise davon ausgehen, dass eine der Verhaltensweisen vorherrscht, eine weitere stark ausgeprägt ist, eine dritte mittelstark und die vierte schwach.
Aus den individuellen Ausprägungen ergibt sich dann ein differenziertes Bild eines Menschen- oder Arbeitstyps.
Kommen wir zurück zu deinem Team.
Nach dem DISG-Modell ist Abteilungsleiterin Sandra unschwer als dominante rote Person zu erkennen – kein Wunder ist sie die Chefin. Benjamin ist der blaue Gewissenhafte – beste Voraussetzungen für einen Programmierer. Valérie ist als initiative, kreative Person eine gute Besetzung als Grafikerin. Otto schliesslich wird als stetiger grüner Typ die Dokumentation in bester Qualität abliefern.
Jetzt ist es an dir, herauszufinden, was du für ein Arbeitstyp bist. Vielleicht hast du in diesem Artikel Hinweise gefunden. Wenn du dir ganz sicher sein willst, mache einen Test. Oder noch besser: Mach ein professionelles Assessment – Anbieter findest du im Internet. Der Aufwand lohnt sich!