Arbeiten im Flow, wie funktioniert das?

Seit dem ersten Buch von Psychologie-Professor Mihaly Csikszentmihalyi ist der sogenannte Flow-Zustand ein Dauerbrenner, wenn es um gutes Arbeiten geht. Wie aber erreicht man diese Form von Mühelosigkeit?

Der Begriff Flow bezeichnet einen Zustand von Gelöstheit und Angstfreiheit. Bricht man die Erkenntnisse von Mihaly Csikszentmihalyi auf den Kern herunter, drehen sich die Voraussetzungen dafür hauptsächlich um Zielfokussierung, Konzentration und den richtigen Grad an Herausforderung.

Bist du bereit für dein eigenes Flow-Experiment? Hier findest du unsere Tipps dazu:

  1. Setze dir ein klares Ziel
    Du musst genau wissen, was du erreichen willst – denn nur wenn du dein Ziel kennst, kannst du den Weg ohne Umwege gehen. Schreibe dir auf, was es konkret bedeuten wird, wenn du deine Aufgabe erfolgreich abgeschlossen hast. Wenn du dir den Anfang erleichtern willst, notieren dir, wie der erste Schritt aussieht und was du dazu alles brauchst. So stellst du sicher, dass du bereit bist.

  2. Schaffe die Rahmenbedingungen für Konzentration
    Eine Voraussetzung für Flow ist 100%ige Konzentration. Schaffe dir eine ruhige Umgebung. Falls das nicht möglich ist, können Kopfhörer mit ruhiger Musik oder gleichmässigen Geräuschen (sogenanntes White Noise) helfen. Schliesse dein E-Mail-Programm und stelle dein Mobiltelefon auf lautlos oder Flugmodus: Die nächste Zeit gehört nur dir und deiner Aufgabe – und das Multitastking hat Pause.

  3. Sei gefordert, aber nicht überfordert
    Während die ersten beiden Punkte eher organisatorischer Art sind, brauchst du für den dritten Tipp wahrscheinlich ein bisschen Übung. Wenn du dir zu viel vorgenommen hast, lauern Überforderung und Frustration hinter der nächsten Ecke. Wenn dein Ziel zu klein ist, besteht das Risiko für Langeweile. Versuche, immer wieder zu reflektieren: Wie sehr hat mich eine Aufgabe oder ein Ziel gefordert? So entwickelst du ein Gefühl.

Einmal im Flow angekommen, bekommt das eigentliche Tun ebenso viel Bedeutung wie das Ziel oder das Ergebnis von dem, was du tust – das ist nur einer der Effekte, die der Zustand mit sich bringt. Weitere sind:

  • Deine Arbeit geht dir mühelos von der Hand – ähnlich wie bei Marathonläufer*innen im Flow, in deren Empfinden die Anstrengung in den Hintergrund rückt.
  • Im tiefen Flow scheint das normale Zeitgefühl aufgehoben: Eine Minute kann sich anfühlen wie eine Stunde – oder Stunden vergehen wie im Flug.
  • Du spürst ein verstärktes Gefühl von Kontrolle über deine Tätigkeit.
  • Der Flow bringt auch deine Kreativität zum Fliessen – vergiss nicht, gute Ideen zu notieren, damit du sie nicht vergisst.

Ärgere dich nicht, wenn es nicht beim ersten Anlauf klappt: Flow lässt sich nicht erzwingen. Du kannst ihm auf die Sprünge helfen, wenn du es zunächst bewusst mit einer Tätigkeit versuchst, die du gerne tust – so fällt es dir leichter, konzentriert zu bleiben.

Autor*in

Ariane Modaressi

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