Durch die Arbeitsgeschichte der Schweiz
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Jede*n Fünfte*n trifft einmal im Arbeitsleben eine psychische Erkrankung. Damit bist du in deinen Fähigkeiten und deiner Leistung eingeschränkt. Das muss aber kein Grund sein, dich krankschreiben zu lassen.
Du brauchst dich für deine psychischen Probleme nicht zu schämen. Sie sind eine Erkrankung wie Herzbeschwerden oder Migräne. Zum Glück fällt allmählich das Tabu in der Gesellschaft, über psychische Krankheiten zu sprechen.
Quelle: Leitfaden «Wie gehe ich mit psychisch belasteten Mitarbeitenden um
Es kann für dich besser sein, weiterzuarbeiten – mit einigen Anpassungen deiner Arbeit. Denn Arbeit kann zwar krank machen, aber eben auch gesund: «Erwerbstätigkeit ist ein zentraler psychischer Schutzfaktor, und krank macht uns vor allem das Fehlen von Arbeit», schreibt Workmed, das Zentrum Arbeit und psychische Gesundheit im Leitfaden «Wie gehe ich mit psychisch belasteten Mitarbeitenden um». Betroffene würden zudem schneller gesund, wenn sie über einen Arbeitsplatz verfügen, an den sie zurückkehren können.
«Erwerbstätigkeit ist ein zentraler psychischer Schutzfaktor, und krank macht uns vor allem das Fehlen von Arbeit.»
Die folgenden Leitlinien zeigen dir deine Handlungsmöglichkeiten auf, wenn du psychisch belastet bist. Sie ersetzen allerdings keinen medizinischen Ratschlag. Wenn du dich schlecht fühlst, zögere keinen Moment, eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen!
Überlege als Erstes:
Falls du Entlastung brauchst, frage dich, wie diese aussehen könnte:
Wir empfehlen dir, frühzeitig das Gespräch mit deiner Chefin oder deinem Chef zu suchen und diese Person über deine Situation aufzuklären.
Du brauchst deiner oder deinem Vorgesetzten die Diagnose nicht offenzulegen. Es genügt, wenn du erklärst, welche Einschränkungen die Krankheit zur Folge haben.
Informiere auch deine Arbeitskolleg*innen. Damit beugst du Gerüchten vor und verhinderst, dass sie schlecht von dir denken.
Diskutiere mit deiner Chefin, deinem Chef, welche Möglichkeiten es gibt, deine Arbeit an deine Möglichkeiten anzupassen. Probiere es dann aus.
Anpassungen können in unterschiedlichen Bereichen gemacht werden:
Wenn du gesundheitlich stark eingeschränkt bist und in deinem Betrieb nicht weiterzuarbeiten kannst, kann es für dich sinnvoll sein, (vorübergehend) einen Job im zweiten Arbeitsmarkt zu suchen. In diesem gibt es gibt es Arbeitsstellen in einem geschützten Rahmen mit tieferen Anforderungen. Angebote findest du auf meinplatz.ch.
Lass dich von einer Fachperson therapeutisch unterstützen. Sie hilft dir auch, deine Situation beim Arbeitgeber richtig zu kommunizieren.
Krisensituationen sind eine Gelegenheit, dir über deine berufliche Situation Gedanken zu machen. Ein Jobcoach unterstützt dich dabei.
Durch eine psychische Erkrankung können Fähigkeiten wie Belastbarkeit, Konzentration oder Antrieb (vorübergehend) eingeschränkt sein. Viele deiner Fähigkeiten und Stärken sind aber nach wie vor vorhanden. Nutze sie!
Frage dich:
Durch deinen Umgang mit der Krankheit erwirbst du neue Fähigkeiten, die auch für deinen Beruf sehr wertvoll sein können. Baue darauf auf! Vielleicht eröffnen sich dir sogar neue berufliche Chancen.
Psychische Beeinträchtigungen können über längere Zeit bestehen. Lass dich davon nicht entmutigen! Die Chancen auf Genesung sind intakt und normalerweise geht es nach einem Tiefpunkt stetig wieder aufwärts.
Warte, wenn du ausgesetzt hast, mit der Wiederaufnahme der Arbeit nicht, bis du wieder vollständig gesund bist. Die Arbeit hilft dir, wieder in den Alltag zu finden und schneller gesund zu werden.
Stelle dir die folgenden Fragen, um Stolpersteine zu vermeiden:
Sei bei der Beantwortung ehrlich zu dir selbst!
Die folgenden Ratschläge kannst du jederzeit beherzigen – sie helfen dir sogar, wenn du gesund bist:
Wir wünschen dir gutes Gelingen!