Fachkräftesituation Schweiz

Schon seit über zehn Jahren wird das Thema im HR diskutiert und Employer Branding Budgets aus diesem Grund regelmässig aufgestockt: Der Fachkräftemangel beschäftigt Personalabteilungen und Unternehmensleiter*innen. Lange bestand die Sorge, mittel- oder langfristig nicht genug Fachkräfte zu finden. Gemäss dem Fachkräftemangel Index Schweiz gilt das nicht mehr für alle Berufsgruppen.

Kürzlich publizierten sie ihre aktuelle Studie, die Adecco Gruppe Schweiz und der Stellenmarkt-Monitor Schweiz (SMM) der Universität Zürich. Was sind die wichtigsten Erkenntnisse zum Thema Fachkräfte?

  1. Es zeigt sich allgemein ein Rückgang des Fachkräftemangels durch die sinkende Anzahl an offenen Stellen (-8 %) und einer Zunahme an Stellensuchenden (+17 %) gegenüber dem Vorjahr. Die Arbeitslosenquote steigt von 2.3 % (2024) auf 2.8 % (2025).
  2. Im Fachkräftemangel-Ranking ganz oben stehen immer noch Berufe im Gesundheitswesen. Dies umfasst insbesondere Spezialist*innen wie Fachärzte, Pflegekräfte oder Apotheker*innen.
  3. Bauführer*innen, Polier*innen und Produktionsleiter*innen belegen den zweiten Platz im Fachkräftemangel-Ranking. Aber auch hier zeigt sich: der Mangel an Fachkräften ist weniger geworden.
  4. Bei den Berufsgruppen der Büro-, Verwaltungs- und kaufmännischen Fachkräfte sowie bei ICT und Informatikberufen zeigt sich ein deutlicher Rückgang des Mangels. Diese Berufsgruppen sind gemäss anderer Studien auch sehr stark den Einflüssen von Künstlicher Intelligenz (KI) ausgesetzt.

Fluch oder Segen?

Was ist die Erkenntnis aus den Ergebnissen der Studie? Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Schweiz von einem ausgeprägten Arbeitnehmermarkt wieder in Richtung Balance bewegt. Dies ist für Arbeitnehmende wichtig zu wissen. Weiterbildungen und Upskilling sind weiterhin wichtige Elemente, um auf dem Arbeitsmarkt erfolgreich zu sein.

Ebenso könnte man vermuten, dass die geopolitischen Umwälzungen und die daraus resultierenden wirtschaftlichen Unsicherheiten, Stichwort «Zölle», Einfluss auf die Beschäftigungsdynamik haben.

Und was nicht zu unterschätzen ist, ist die Frage, inwiefern sich die Industrie schon vorher anders organisiert hat, um nicht in die Situation eines dramatischen Fachkräftemangels zu geraten.

Die ganze Studie kann hier heruntergeladen werden: fachkräftemangel-index-2025_de.pdf

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